Noch vor drei Jahren hatte das Bundesparteigericht die Duisburger CDU dazu verdonnert, nach dem Fall von „Wahlnomadentum“ im Ortsverband Huckingen die Zugehörigkeit aller der knapp 2000 Mitglieder zu ihren Ortsverbänden zu überprüfen und teilweise neu zuzuordnen. Jetzt nährt sich der Verdacht, dass erneut Wahlnomaden eine Wahlentscheidung maßgeblich beeinflusst haben sollen. Diesmal trifft es den beschaulichen Ortsverband Ruhrort. Nach NRZ-Informationen sollen beim Kreisvorstand sowie beim Landesparteigericht Einsprüche gegen die vor wenigen Wochen erfolgten Wahlen vorliegen.
Der Ärger bei langjährigen CDU-Mitgliedern in Ruhrort ist groß: Als es am 29. Oktober um die Aufstellung der Kandidaten für die Kommunalwahl im Mai ging, gab es überraschende Neueintritte und die strittige Frage, ob drei neue Mitglieder aus Homberg überhaupt wahlberechtigt sind. Ihre Stimmen waren später entscheidend: Stefanie Kreitz aus Homberg wurde mit drei Stimmen Vorsprung vor dem Ruhrorter Michael Büttgenbach als erste Kandidatin für den Rat und die Bezirksvertretung gewählt. Zuvor war Bürgermeister Benno Lensdorf der langjährige Ruhrorter CDU-Vertreter im Rat.
Das Thema könnte die CDU auch heute morgen auf ihrer Vertreterversammlung beschäftigen: Ab 9.30 Uhr sollen die Delegierten die Kandidaten endgültig bestätigen. In der CDU-Geschäftsstelle war gestern Nachmittag niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.