Da sitzen sie alle in einem Büro zusammen beim Kaffee. „Ich muss nicht drei E-Mails und fünf Faxe schicken“, sagt Georg Szalek. Und wenn er doch etwas schnell am Telefon regeln möchte, landet er nicht in einem Call-Center, sondern hat die direkte Durchwahl seines Ansprechpartners. „Das macht es einfacher, wir können Sachen schneller lösen“, sagt Szalek. Gemeinsam mit Pawel und Barbara Florczyk betreibt er den Pflegedienst „einfach pflegen“ in Huckingen. Hin und wieder benötigen sie die Unterstützung des Jobcenters, und das hat mit dem Unternehmerservice (UNS) den direkten Draht zu zahlreichen Betrieben in der Stadt hergestellt.
30 Mitarbeiter kümmern sich bei UNS um die Kontakte. Die Ansprechpartner werden allein im letzten Quartal 2013 am Ende rund 1000 Duisburger Arbeitgeber besucht haben. Dadurch solle der enge Kontakt weiter gestärkt werden, erklärt Gabriele Münstermann vom Jobcenter. Die Mitarbeiter lernen dadurch die Bedürfnisse der einzelnen Unternehmen kennen, die Kooperation werde dadurch erheblich erleichtert. Der vertraute Umgang zwischen Jobcenter und Firmen führe auch zu einer erfolgreicheren Vermittlung von Arbeitnehmern.
Auch bei „einfach pflegen“ gibt es hierfür ein Beispiel. Georg Szalek fand für das Unternehmen eine Mitarbeiterin, bei der er sich fragen musste: „Wo ist hier der Haken?“ Denn allein auf dem Papier habe die Frau gut in die Firma gepasst. Einen Haken, so stellte sich heraus, fanden aber nur andere Arbeitgeber. Die Frau hatte ein kleines Kind, der Mann arbeitete im Schichtdienst. Doch bei „einfach pflegen“ fand man eine Möglichkeit, die Mitarbeiterin so einzusetzen, dass Arbeits- und Privatleben nicht kollidierten. In einem anderen Fall konnte man bei „einfach pflegen“ kurzfristig gleich auf einen ganzen Stapel Bewerbungsunterlagen von möglichen Mitarbeiterinnen zurückgreifen, als man eine Kraft für die Verwaltungsarbeit suchte. So würden schließlich auch Arbeitnehmer vom Vertrauen zwischen Unternehmen und Jobcenter profitieren, erläutert Münstermann.
Besonders im Bereich der Pflege sei die Kooperation mit den Firmen wichtig, betonte die Teamleiterin des Jobcenters. „Wir arbeiten gemeinsam daran, dem vermeintlichen Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“ Schließlich seien genügend Fachkräfte da, man müsse nur in Abstimmung mit den Firmen die verschiedenen Möglichkeiten nutzen, sie einzusetzen – vom Mini- bis zum Vollzeitjob.