Oberbürgermeister Sören Link stößt beim Umbau seiner Verwaltung auf Widerstand in seinem eigenen Haus. Sein Vorhaben, ein gewichtiges neues Hauptamt mit zentraler Steuerungsfunktion einzurichten und samt Personalamt in seinen Zuständigkeitsbereich zu verlegen (die NRZ berichtete), trifft bei den eigenen Mitarbeitern auf Kritik.
Der Personalrat hat sich jetzt zu den Plänen, die bereits zum Jahreswechsel umgesetzt werden sollen, deutlich geäußert. Die Vertreter der rund 6000 Rathaus-Mitarbeiter halten zwar die grundsätzliche Linie einer strategischen Organisation für sinnvoll, die Pläne von OB Link würden aber „über das Ziel hinaus schießen.“ Und dass die beiden Ämter jetzt in die Zuständigkeit des OB wandern sollen, sei „eine weitere Episode in einer seit mittlerweile 16 Jahre andauernden Fehlentwicklung“, schreibt der Personalratsvorsitzende Rainer Hagenacker.
Zwar sei es ein „starkes Signal“, dass Link die direkte Verantwortung übernehmen will, allerdings hätte es seit seinem Amtsantritt im OB-Dezernat so viele Wechsel und Veränderungen gegeben, dass selbst im engeren Stab der Umbau noch nicht verändert sei. Wenn jetzt weitere wichtige Einheiten dazukommen, würden die Mitarbeiter überlastet, schreibt der Personalrats-Chef. Und wenn schon nicht der Idealfall eines eigenständiges Personaldezernats möglich sei, fordert Hagenacker die Ämter im Bereich des Stadtdirektors Reinhold Spaniel zu belassen: Er habe in der Rathausspitze die größte Erfahrung als Personaldezernent und müsse ohnehin häufig als Vertreter des OB agieren.
Hagenacker zieht aber auch das eigentliche Ziel der geplanten Ämter-Spaltung in Zweifel: Denn mit Hilfe des neuen Hauptamtes sollen Aufgaben abgebaut und bis 2021 rund 640 Stellen eingespart werden. Der Personalrat hält das für unmöglich: Es sei denn, man begebe sich in eine „Zone, die von einer Verweigerung von gesetzlichen Dienstleistungsverpflichtungen bis hin zu Rechtsverletzung reicht.“