Etwa 4,6 Milliarden Jahre ist unsere Erde alt, darüber sind sich die Experten einig. Wie der blaue Ball und seine Nachbarn im Sonnensystem aber entstanden sind, ist noch nicht bis ins Detail erforscht. Das wollen Studierende der Universität Duisburg-Essen ändern. Die Gruppe aus sechs Physikern und einem Ingenieur hat ein Raketen-Experiment entwickelt, das den Einfluss von Staub bei der Planetenbildung genauer unter die Lupe nimmt. Damit stehen sie jetzt im Finale des deutsch-schwedischen Studentenprogramms REXUS. Anfang Dezember treten sie am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Bonn gegen zehn andere Hochschulteams an. Die Besten dürfen ihre Experimente 2015 ins All schießen.

Entscheidend ist die Kraft von Licht und Schatten: Man nehme ein Staubteilchen, bringe es in ein Gas mit bestimmtem Druck und bestrahle es mit Licht. „Weil sich die Oberfläche des Partikels erwärmt, findet ein Austausch mit den Gasmolekülen statt. Das Staubteilchen bewegt sich von der Lichtquelle weg“, erklärt Teamleiter Markus Küpper. Dieser Effekt, Photophorese genannt, hat große Auswirkungen auf die Entstehung von Planeten, Kometen und Asteroiden: Nach und nach verdichtet sich der Staub, aus feinen Körnern wird ein fester Himmelskörper.

Doch wie bewegen sich die Partikel, vielleicht in Wellen? Um das zu erforschen, simuliert das UDE-Team die Bedingungen im All auf engstem Raum: „In einer Rakete bringen wir eine kleine Kammer mit Basaltstaub und eine Kamera unter. Per Laser beschießen wir die Partikel mit Licht und können dann jede Bewegung verfolgen“, so Küpper. Infos: http://astro.physik.uni-due.de/~rexus/