Einen Überblick, wo die 67 Hochleistungssirenen beim Test am Samstagmittag funktionierten und wo nicht, hat die Feuerwehr auch zwei Tage nach dem Probelauf noch nicht: Die Rückmeldungen aller eingesetzten „Horchposten“ liegen noch nicht vor. „So wie es bisher aussieht, müssen wir aber davon ausgehen, dass nicht alle Sirenen funktioniert haben“, sagt Projektleiter Stephan Steinkamp. Das deckt sich mit den vielen Reaktionen aus der Bevölkerung. „Viel zu leise“ ist auf der Facebook-Seite der Stadt fast schon der Standard-Kommentar, der aus nahezu jedem Ortsteil kommt. „Mädchensirenen“ seien das, ulkt einer, ein anderer findet seine Klingel am Fahrrad lauter als die eine Million Euro teuren Anlagen.

Zudem stellt sich auch die Frage, wo Teile der 265.000 an die Post übergebenen Flyer verschollen sind, die viele Bürger eben nicht im Briefkasten finden konnten. Dass die Signalfolge nicht stimmte und zweifach „Warnung“ ausgelöst wurde, beruht auf einem technischen Fehler, der nach Angaben der Stadt aber bereits behoben sein soll. Der nächste Test folgt im Frühjahr, dann „aber definitiv nicht an einem Samstag“, so Steinkamp. Stattdessen sollen die Sirenen unter der Woche heulen, damit auch Pendler auf das neue Alarmsystem hingewiesen werden.

Ob die Sirenen dann lauter schrillen, ist nicht zu erwarten. Denn einen Lautstärke-Regler, an dem die Feuerwehr drehen könnte, gibt es nicht. Im Nahbereich dürfe die Lautstärke ohnehin einen gewissen Pegel nicht übersteigen, erklärt Steinkamp. „Damit Menschen in unmittelbarer Nähe der Sirenen nicht das Trommelfell platzt.“ Die Lautstärke ließe sich nur auf einem Weg erhöhen: „Entweder müssen wir mehr Lautsprecher installieren, oder die Zahl der Standorte erhöhen.“