Duisburg. . Festliche Stimmung, duftender Glühwein: Der Duisburger Weihnachtsmarkt in der Innenstadt hat Attmosphäe und Tradtion. Auch bei denen, die alljährliche ihre Buden aufmachen. Ein Rundgang.
Wenn man Milly Bengels fragt, wie lange sie schon ihren Reibekuchenstand auf dem Weihnachtsmarkt betreibt, winkt sie ab. „Seitdem es in Duisburg den Weihnachtsmarkt gibt.“ Bengels ist 81 Jahre alt und rührt den Reibekuchenteig jeden Morgen noch selbst an. Hier gibt es Reibekuchen „wie bei Muttern“. In all den Jahren, habe sich daran nichts geändert, nur die Bude sei zwischendurch mal ausgetauscht worden – genau wie die Deko, die jedes Jahr in einer anderen Farbe aufgehängt wird.
Ihre Preise seien länger nicht erhöht worden, obwohl die Kartoffeln teurer geworden sind. „Man kann ja nicht alle Kosten auf die Kunden ummünzen“, sagt die gebürtige Neudorferin. Die Rentnerin erinnert sich noch an die Anfänge des Duisburger Weihnachtsmarktes. Damals standen nur ein paar Buden in der Innenstadt. „Im Sommer waren wir mit unserem Fahrgeschäft unterwegs, mit den Reibekuchen haben wir den langen Winter überbrückt.“ Heute führen die Bengels ein Familienunternehmen auf dem Weihnachtsmarkt. Milly Bengels Tochter hat eine eigene Gastro-Bude, ihr Sohn führt einen Glühweinstand. Und selbst die Enkelin arbeitet auf dem Weihnachtsmarkt. Das Schöne am Duisburger Weihnachtsmarkt, findet sie: „Es gibt genug Platz, keiner muss sich durch enge Gassen schlängeln und man kann sich zwischendurch in den Geschäften aufwärmen.“ An das Aufhören will die 81-Jährge nicht denken. „Wenn ich nicht mehr kann, dann hör ich eben auf“, sagt sie und lacht.
Seit rund 24 Jahren befindet sich der Süßigkeitenstand von Ferdinand Guttmann auf der unteren Königstraße. Es gibt Lebkuchenherzen und -Rentiere und natürlich gebrannte Mandeln, die in einer historischen Waage abgewogen werden. Guttmann führt das Unternehmen aus Rheinhausen in der sechsten Generation. „Der Weihnachtsmarkt ist hektischer geworden“, erzählt der gebürtige Österreicher, während er Mandeln vorbereitet. „Aber wir sind rundum zufrieden.“
Auf eine derart lange Tradition können die Besitzer der Glühweinpyramide nicht zurückblicken. Seit sieben Jahren kommt Familie Müller aus dem Erzgebirge auf den DuiWeihnachtsmarkt. Die vierstöckige Pyramide, die auch im Erzgebirge gezimmert wurde, ist zum zweiten Mal im Ruhrgebiet. Der Aufbau dauere einen Tag, die Dekoration ganze sechs. „Wir sind jedes Jahr gerne hier. Es ist schön, die Leute nach einem Jahr wieder zusehen.“ Dieses Jahr befindet sich die Pyramide direkt vor dem Theater, „eine herrliche Kulisse“, findet Carolin Müller, schnellt zum Glühweinausschank und bedient ihre Kunden.