Duissern/Neudorf.. Parkscheinautomaten waren für Neudorf keine Lösung und sind es für Duissern auch nicht, sagen sie die Geschäftsleute in beiden Stadtteilen. Trotzdem hält es die Stadt für eine Alternative, um die Probleme mit dem vor zwölf Monaten eingeführten Parkraumkonzept in Duissern zu lösen.

Was die Stadtverwaltung für Duissern plant, ist in Neudorf bereits Realität. Das Parkraumkonzept im Universitätsviertel sieht bereits vor, dass länger als 90 Minuten geparkt werden darf. Allerdings nicht umsonst, sondern mit Parkschein. Für Gewerbetreibende wie Uwe Schumacher und deren Mitarbeiter ist das ein Ärgernis. Er betreibt die Pelikan-Apotheke auf der Oststraße und kennt das Leid seiner Mitarbeiter, die jeden Tag Geld in die Automaten werfen, um anschließend in seinem Geschäft ihre Brötchen zu verdienen. „So haben wir immer noch das Problem, dass die Gewerbetreibenden quasi keine Parkplätze für ihre Mitarbeiter haben“, klagt Schumacher.

Die gute Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr, auf die die Stadt gerne in Neudorf und in Duissern verweist, sei hierbei keine Alternative. Eine seiner Mitarbeiterinnen komme aus Moers, hat Kinder, um die sie sich kümmert, da kommt eine Fahrt mit Bus oder Bahn zur Arbeit kaum in Frage. „Das würde sie zeitlich gar nicht schaffen“, erklärt der Apotheken-Chef.

Parkausweise für Gewerbetreibende gefordert

Dass die Stadt nun eine ähnliche Lösung für Duissern im Sinn hat, kann er daher gar nicht verstehen. Dort will die Stadt nämlich auch Parkscheinautomaten aufstellen, um den Geschäftsleuten und auch ihren Kunden entgegen zu kommen. Denn gerade Termine bei Anwälten oder Ärzten können schnell mal länger als die mit Parkscheibe erlaubten 90 Minuten dauern. Angedacht ist, dass die erste Stunde einen Euro kostet, danach würde es für Langzeitparker dann etwas billiger werden. Als „Schikane“ bezeichnet das Dr. Thomas Koch, der eine Zahnarzt-Praxis betreibt.

Sein Vorschlag: „Die bessere Lösung wäre, wenn man auch Parkausweise für Gewerbetreibende ausstellt“, sagt er, „die müssten dann auch nur während der Geschäftszeiten gelten.“ Auch Ulrich Thünken, Vorsitzender der SPD Duissern, spricht sich für diese Lösung aus. In Berlin, so sagt er, sei das gängige Praxis und funktioniere gut. Die Stadt führt dagegen an, dass dies aus rechtlichen Gründen nicht möglich sei. Die Bezirksregierung Düsseldorf, so Mitarbeiter des Planungsamtes, hätte diese Lösung gar untersagt. SPD-Mann Thünken will sich jetzt schlau machen und noch einmal mit der Bezirksregierung sprechen.