Wer heute ein Paket im Internet bestellt, kann seine Reise bequem über den heimischen Computer verfolgen. Aber nicht nur Kunden profitieren davon, sondern die gesamte Logistikbranche. Gerade für Auszubildende ist es daher wichtig, den aktuellen Stand der Technik zu kennen. Deswegen sind die angehenden Kaufmänner für Spedition- und Logistikdienstleistungen Simon Pawlik (19), David Zych (19) und Christian Weninger in den Herbstferien nach Polen gereist. Oder genauer gesagt: Sie haben an einem Seminar am Institut für Logistik und Transportwert in Poznań (früher Posen) teilgenommen. Organisiert hat die ungewöhnliche Exkursion ihre Lehrerin Mariola aus der Mark vom Berufskolleg für Logistik und Spedition in Wanheim. Denn sie weiß, dass die Schüler aus Büchern nicht alles lernen, sondern vor allem aus der Praxis.

Zukunft der Logistik

Im polnischen Institut konnte sie sich ansehen, wie RFID-Transponder, die umgangssprachlich auch Funketiketten genannt werden, ihren Job in Zukunft immer mehr erleichtern. Warenströme lassen sich so überwachen, Lagerbestände einfach erfassen und Lieferungen nachverfolgen. Was sie gelernt haben, bekommen sie mit einem Zertifikat bescheinigt. Ein großer Vorteil, um später Karriere zu machen. Denn: Auch im Betrieb von Simon Pawlik steht das Thema aktuell auf der Agenda. Er macht seine Ausbildung im Unternehmen von Aloys Siepmann, das seinen Sitz in Mündelheim hat. Die nach ihrem Geschäftsführer benannte Gesellschaft transportiert Chemikalien und Flüssigkeiten. Und ihre Kunden – allesamt große Chemiekonzerne – setzen nun auch verstärkt auf die RFID-Chips. „Jetzt ist es noch so, dass alles über Papier läuft“, sagt Aloys Siepmann und das kostet Zeit. Seine Fahrer müssen bei jeder Lieferung ihr Fahrzeug verlassen und sich mit den Frachtpapieren auseinandersetzen. Die modernen Chips erledigen solche Bürokratie ohne Zeitverlust, weil auf ihnen alle wichtigen Daten gespeichert sind, die obendrein elektronisch übertragen werden können. „Das erspart uns eine Stunde Zeit pro Transport“, erklärt Siepmann. Das sein Auszubildender schon über Fachwissen verfügt, kommt auch dem Betrieb zu Gute: „Die Technik muss ich Simon jetzt nicht mehr erklären“, sagt Speditionsleiter David Podolski, „sondern nur den Einsatz bei uns im Unternehmen.“ Ähnlich ist es auch bei David Zych, der beim „Nitz & Co Speditionskontor“ arbeitet, und bei Christian Weninger, der seine Ausbildung bei der Spedition Hendricks obsolviert.

Von dem Wissensvorsprung, den sie sich arbeitet haben, erhoffen sie sich natürlich auch schnelle im Berufsleben voranzukommen. Die dreijährige Ausbildung wollen sie schon mal auf zwei Jahre verkürzen.