Duisburg. .

Den Schock haben die Verantwortlichen schnell verdaut. „Es bringt nichts zurückzublicken, wir schauen in die Zukunft“, sagt Karl-August Schwarthans, Geschäftsführer der Awo-Integrations gGmbH, Träger des Meidericher Ingenhammshofs. Erst ein paar Wochen sind vergangen seit dem verheerenden Brand, bei dem Ende Oktober mehrere Tiere ums Leben gekommen sind. Aufbauarbeit ist angesagt – in jeder Hinsicht.

Die Hilfsbereitschaft ist groß, weit über Meiderich hinaus. Mehr als 12 000 Euro an Spenden sind bisher für den Wiederaufbau des Lernbauernhofs zusammengekommen, davon 5000 Euro von der Aktion Lichtblicke und 1000 Euro von Regenbogen Duisburg. „Aber wir schätzen gerade auch die vielen kleine Spenden. Da stellen zum Beispiel Kinder ihr Taschengeld zur Verfügung“, erzählt Schwarthans.

Mobile Pferdeboxen

Das Geld werde dringend benötigt. Zwar habe die Awo den Hof als Pächter mit 3,2 Millionen Euro versichert und auch das Immobilienmanagement Duisburg (IMD) als Eigentümer habe parallel eine zweite Versicherung abgeschlossen, „doch wir wissen nicht, welche Kosten an uns hängen bleiben“, so Schwarthans. Allein die bereits bestellten mobilen Pferdeboxen, um die Tiere übergangsweise unterzubringen, kosten laut Schwarthans rund 25 000 Euro. In zwölf Monaten, vielleicht schon im nächsten Sommer, „wollen wir unsere Stallungen wiederhaben“.

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Der Zeitplan ist bewusst eng gesteckt, die schnellstmögliche Rückkehr zur Normalität das große Ziel. Schließlich ist der Ingenhammshof mehr als ein reiner Lernbauernhof, sondern auch ein interkulturelles Zentrum, wie es Schwarthans formuliert. Ein Zentrum, in dem beispielsweise auch junge Menschen eine Alternative zur stationären Heimerziehung finden. Seit einer Woche läuft der Betrieb in der Tagesgruppe der Jugendhilfe wieder. Auch das Beratungscafé hat seine Türen geöffnet. Bis der ganze Brandschutt verschwunden ist, wird es allerdings noch dauern.

„Was uns natürlich vor allem zur Normalität fehlt, ist die Tierhaltung“, so Schwarthans, der hofft, dass Anfang Dezember die mobilen Pferdeboxen stehen. Dann soll auch der Weihnachtsbaumverkauf starten. „Außerdem sind wir fest entschlossen, unseren Adventsmarkt am 14. Dezember stattfinden zu lassen“, so Schwarthans. „Wir wollen uns von der Brandkatastrophe nicht in die Knie zwingen lassen.“

Oberbürgermeister Sören Link hat sich kürzlich einen Eindruck vor Ort gemacht und die Unterstützung der Stadt beim Wiederaufbau zugesichert. Schwarthans verspricht: „Wir werden den Ingenhammshof wieder so herstellen wie er war.“