Seiner Meinung nach, sagt Michael R. während des Gesprächs im Innenhafen, werde das Jugendamt der Stadt Marion Valland bald schon ebenfalls verklagen. Die habe sich gegenüber dem Amt als Kinderkrankenschwester ausgegeben: „Dabei besitzt sie die Qualifikation gar nicht.“ So habe Valland für die von ihr betreuten Kinder seit Jahren höhere Stundensätze abrechnen können: „Da hat sie die Stadt mindestens um 20 000 oder 25 000 Euro betrogen.“
Derzeit scheint dies nicht geplant zu sein. Beanstandungen durch das Jugendamt, schreibt die Stadt auf Anfrage, gibt es am Nimmerland und seiner Leiterin nach wie vor keine. Auch dann nicht, wenn der ehemalige Geschäftsführer Michael R. behauptet, Marion Valland lasse die Kinder, die ihr laut Betreuungsvertrag persönlich anvertraut sind, seit langer Zeit und regelmäßig durch andere Tagesmütter betreuen: Regelmäßige Kontrollen des Jugendamtes belegten das Gegenteil, schreibt die Stadt.
Sollte er Gegenteiliges beweisen können, habe R. als Geschäftsführer die Pflicht gehabt, dies anzuzeigen. Was, wie die Stadt schreibt, auch für den Vorwurf gelte, Marion Valland sei keine ausgebildete Kinderkrankenschwester. „Die Kopie der beglaubigten Urkunde zur Führung der Berufsbezeichnung Kinderkrankenschwester liegt dem Jugendamt vor“, schreibt dagegen die Stadt.
Eine Kopie des genannten Dokuments hatte Michael R. beim Gespräch der Redaktion übergeben. Die ließ diese Kopie dem Augenschein nach prüfen von Experten, die hier namentlich nicht genannt werden wollen. Die gehen, „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ davon aus, dass es sich bei dem Dokument um eine Fälschung handelt.