Es begann im Jahr 2001 mit einem kleinen grammatikalischen Fauxpas. Ministerpräsident Wolfgang Clement hatte bei den Unterlagen für die Genehmigung der Bethesda-Stiftung den falschen Kasus gewählt. „Das hat uns aber nichts ausgemacht. Wir waren froh, mit der Arbeit beginnen zu können“, erinnert sich Gerd F. Wengeler, Geschäftsführer der Stiftung.

Zur gleichen Zeit litten die Krankenhäuser, wie heute auch noch, unter einem enormen ökonomischen Druck. Aus dem Versprechen, sich um die Vorhaltekosten der Krankenhausimmobilien zu kümmern, entzog sich der Staat immer mehr. Es mussten andere Lösungen gefunden werden. Eine davon war die selbstständige Stiftung, die der Aufsicht der evangelischen Kirche im Rheinland unterliegt. „Wir helfen Menschen in Not. Die Erträge kommen zweckgebunden der Arbeit des Krankenhauses zugute“, erklärt Wengeler.

Dabei arbeitet die Stiftung eng mit dem Förderverein des Bethesda-Krankenhauses zusammen. Da ist es natürlich förderlich, dass Rechtsanwalt Dr. Andreas Seelmann Vorstandsvorsitzender beider Organisationen zugleich ist. Den grundlegenden Unterschied in der täglichen Praxis erläutert Wengeler wie folgt: „Der Förderverein leitet gespendetes Geld schnell weiter. Zum Beispiel zur Anschaffung von Geräten. Wer stiftet, thesauriert zunächst das Stiftungskapital, aus dessen Zinsen die Stiftungsgelder fließen. Die Stiftung garantiert also Langfristigkeit.“ Das Duo aus Förderverein und Stiftung schüttet gemeinsam jährlich 75 000 Euro aus. Die Stiftung unterstützt allerdings nicht ausschließlich das Krankenhaus. Geld fließt zudem in das Bethesda-Hospiz und an die Grünen Damen und grünen Herren, „Menschen, die ehrenamtlich für Patienten da sind. Sie lesen ihnen beispielsweise vor oder machen für sie Erledigungen. Sie sind besonders für Patienten ohne Angehörige extrem wichtig“, berichtet Wengeler.

Gelder für die Stiftung kommen unter anderem von Privatpersonen, Patienten und niedergelassenen Ärzten. Über die Verwendung entscheidet ein Kuratorium. Dort löste im vergangenen Jahr Henner Kipphardt Ulrich Grillo als Vorsitzender ab.

„Wir sind immer noch eine kleine Stiftung, wollen aber weiterhin gute Arbeit leisten“, zieht Gerd F. Wengeler nach zwölf Jahren Bilanz und blickt dabei gleichzeitig voraus.