Duisburg. .

Auch wenn es für das Team der „Duisburger Filmwoche“ keine Auszeichnungen gab, so lobten die eingeladenen Filmemacher doch das schöne Kino am Dellplatz und die perfekte Technik. Dem stimmte auch Arte-Geschäftsführer Peter Latzel zu, der dann den Arte-Dokumentarfilmpreis in Höhe von 6000 Euro und einige bunte Blümchen an Marcin Malaszczak für seinen Psychiatrie-Film „Sieniawka“ verlieh. Den ebenfalls mit 6000 Euro dotierten 3Sat-Dokumentarfilmpreis erhielt Katrin Rothe für ihren Film „Betongold – Wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam“. Den 5000 Euro wertvollen Förderpreis der Stadt Duisburg überreichte Kulturdezernent Thomas Krützberg an Nele Wohlatz und Gerardo Naumann für „Ricardo Bär“.

Arte-Dokumentarfilmpreis

Die Arte-Jury begründete ihre Entscheidung für Marcin Malaszczaks Besuch in der Psychiatrie damit, dass hier „die Realität nicht als gegeben hingenommen wird, sondern dass die Parameter der Wahrnehmung so verschoben werden, dass Randständiges oder gar komplett aus der Gesellschaft Ausgeschiedenes plötzlich ganz selbstverständlich im Zentrum steht“. Dafür, „dass er uns die Welt mit neuen Augen sehen lässt“, erhielt er den Arte-Dokumentarfilmpreis.

Die Entscheidung, den 3Sat-Filmpreis an Katrin Rothes „Betongold“ zu vergeben, begründete die Jury mit „spielerischer Leichtigkeit, umwerfender Selbstironie und einem messerscharfen analytischen Verstand“, mit der die Regisseurin einer „Maschinerie trotzt, die sie zu verschlingen droht“. Die Jury lobte einen „mutigen Film“.

Nele Wohlatz und Gerardo Naumann, die mit dem Förderpreis der Stadt Duisburg bedacht wurden, durften sich für „Ricardo Bär“ über das Jury-Urteil freuen, das mit „einem humorvoll trockenen Ton und dem Vergnügen einer Dokumentation“ begründet wurde, die einer „befreiten, undogmatischen Filmgeneration angehört“.

Der erstmals ausgelobte und mit 5000 Euro dotierte „Carte Blanche“ – Nachwuchspreis des Landes NRW ging an Mischa Hedinger für „Assessment“. In einem Team in der Schweiz arbeiten Versicherer und Sozialdienst gemeinsam und vorbildlich an Integrationsplänen zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt.

Die Jury lobt Hedinger als „präzisen Erzähler“. Und dann erhielt auch noch Michael Teutsch den mit 1000 Euro dotierten Publikumspreis der Rheinischen Post für „Café Ta’amon – King-George-Street, Jerusalem“.

Die stolzen Preisträger wurden für ihre Arbeiten im bis auf den letzten Platz gefüllten großen Saal des Filmforums dann auch noch mit reichlich Beifall belohnt. Auf Wiedersehen bis zum nächsten Jahr zur 38. Duisburger Filmwoche.