„Gut ist er geworden“, der neue Tatort mit Kommissar im Ruhestand Horst Schimanski, findet zumindest Harald Schrapers: „Leicht und Unterhaltend“, mit einem Schimanski, „jünger wie selten zuvor“. Der Duisburger hat die Folge, die am Sonntagabend in der ARD ausgestrahlt wird, bereits gesehen. Schrapers betreibt die größte deutsche „Schimanski“-Fan-Homepage, hat auch bei Facebook unter dem Namen des Duisburger Polizisten fast 5000 Leser.
Und der Journalist stellt klar: „Götz George ist nicht Schimanski“. Was er damit meint, ist die Kritik des Berliner Schauspielers an der „Beliebigkeit Duisburgs“, die George kürzlich in einem Interview anführte. „Ein Schimanski würde so etwas niemals über seinen Ruhrpott sagen. Obwohl auch er Veränderung wahrnimmt, die ihm nicht gefallen“, versetzt sich der Experte in die Georgesche Paraderolle. Im Tatort „Loverboy“ sei das in der Aussage Schimanskis zu finden, der ‘Pott’ sei nun ein ‘Ipod’. Schrapers: „Schimanski fühlt sich unwohl bei der Entwicklung zur Moderne.“ Doch von der Kritik des Georges ist das weit entfernt. Auch versteht der Experte nicht, warum sich der Schauspieler aus der Ferne zu solchen Aussagen hinreißen lasse. „Götz George ist nur wenige Wochen im Jahr im Ruhrgebiet. Für Kritik ist er viel zu weit weg.“
Doch zurück zum Film: Hier wird Duisburg nämlich fast romantisiert dargestellt. Insbesondere die Hafenaufnahmen seien außerordentlich schön fotografiert, hält der Experte fest. Nicht zuletzt mussten die Filmemacher häufig andere Städte bereisen um ein „heruntergekommenes“ Duisburg zeigen zu können. So ist die Eingangsszene mit brennender Mülltonne ebenso in Köln gedreht, wie die auf dem Straßenstrich. Das alles lässt sich auch als Kompliment an das neue Duisburg verstehen. Ein Duisburg, dass zu schön geworden ist, für den ein oder anderen Schimanski-Kult.