Neudorf. .

Seit Jahren schiebt Angelika Röder unter der Woche mit ihrem Kegelclub auf der Bahn im Könighaus an der Mülheimer Straße in Neudorf eine ruhige Kugel. Nicht immer fährt die Rheinhauserin zu den Treffen mit dem Auto. Deshalb sei ihr erst jetzt eine Parkgebührenregelung aufgefallen, die sie als Abzocke bezeichnet.

Sie habe ihren Wagen neulich um 16.30 Uhr ganz in der Nähe der Gaststätte auf der Bismarckstraße abgestellt. Die Straße gehört zur Parkzone Neudorf-Nord. Montags bis freitags ist für die Zeit von 8 bis 20 Uhr und samstags von 8 bis 14 Uhr der Gang zum Parkscheinautomaten nötig. In ihrem Fall hat Angelika Röder noch bis 20 Uhr zu zahlen. „Für die dreieinhalb Stunden habe ich also 3,50 Euro eingeworfen, doch die Parkuhr warf das Geld immer wieder aus“, erzählt die Rheinhauserin. „Auf Nachfrage in der Gaststätte habe ich dann erfahren, dass man nur ganze Stunden ,kaufen’ kann. Diese dreieinhalb Stunden haben mich dann vier Euro gekostet. Das ist für mich absolute Abzocke!“ Ein 30-Minuten-Intervall sei absolut angebracht. Wie eine Stadtsprecherin auf Nachfrage mitteilt, sei es derzeit es tatsächlich noch so, dass dort nur volle Stunden à ein Euro gezahlt werden können. Dies werde sich jedoch mit der Änderung der Parkgebührenordnung für Duissern und Neudorf voraussichtlich im ersten Quartal 2014 ändern. Die Konzepte werden demnach noch überarbeitet, nach der Fertigstellung müssen die politischen Gremien entscheiden.

Bei grünem Licht gebe es dann aber, so die Stadtsprecherin, auch kürzere Intervalle, um passgenau bezahlen zu können. Eine Ausnahme bilde jedoch die erste Stunde, die weiterhin voll zu zahlen sei. Dieses Verfahren werde bereits im Innenstadtbereich angewendet. Dort müssen Parker derzeit sogar nur 50 Cent für die erste angefangene Stunde zahlen. Noch. Zumindest heißt es bei der Stadt vielsagend, dass eine Anpassung der in diesem Bereich seit 20 Jahren unveränderten Gebühren angestrebt werde.

Dass in Neudorf-Nord momentan noch höhere Parkgebühren anfallen als in der City, ist Menschen wie Uwe Schumacher schon länger ein Dorn im Auge. Dass künftig wohl nicht mehr nur für volle Stunden gezahlt werden muss, begrüßt Schumacher, Vorstandsmitglied der Interessen-Gemeinschaft (IG) Oststraße und Inhaber der Pelikan-Apotheke, allerdings: „Dann fühlen sich die Kunden zumindest nicht mehr so arg geschröpft.“