Das Bildungs- und Teilhabepaket ist ein „bürokratisches Monster“ und „ein zähes Geschäft“, bis das Geld bei den berechtigten Familien ankommt ist. Diese Meinung vertritt Sozialdezernent Reinhold Spaniel. Trotzdem versuche die Sozialverwaltung, das Paket offensiv bei den Berechtigten zuzustellen. „Allein durch den neuen Globalantrag, der nun für alle Kinder im Haushalt gestellt werden kann, hat sich die Zahl der Nachfragen erhöht“, so Spaniel.

Innerhalb eines Jahres, so der Sozialdezernent weiter, seien 21,5 % mehr Mittel im Bereich der Kindergeldempfänger (von 549 000 auf rund 667 000 Euro) und 6,56 % mehr Mittel bei den Empfängern von Hartz-IV-Leistungen ausgezahlt worden (von 2,2, Mio auf 2,37 Mio., Stand jeweils 30. September 2012/2013). „Wir überlegen nun, ob wir künftig den Globalantrag direkt mit dem Antrag auf Wohngeld verbinden, um das Verfahren noch mehr zu vereinfachen“, sagte Reinhold Spaniel.

Zum Schuljahresbeginn sind neue Flyer und Plakate für das Bildungs- und Teilhabepaket fertig geworden. Sie informieren mit Bildern und griffigen Schlagworten über die Leistungen des Bildungspaketes. Derzeit werden die Flyer an städtische Einrichtungen, das Jobcenter und vor allem an die Duisburger Schulen verteilt.

Anfang Oktober haben sechs Beraterinnen ihre Arbeit aufgenommen: An mobilen Theken informieren sie an zwei bis drei Wochentagen in den drei Geschäftsstellen des Jobcenter Duisburg und drei Grundschulen rund um das Thema BuT. Die Beraterinnen beantworten Fragen und geben Hilfestellung beim Ausfüllen der Anträge. Spaniel: „Wir wollen nichts unversucht lassen, allen berechtigten Kindern die ihnen zustehenden Leistungen zukommen zulassen.“

Die nicht verbrauchten Mittel sind laut Spaniel nicht in den allgemeinen Haushalt geflossen, sondern gebunkert. Dass überhaupt Mittel übrig bleiben, liege an der Verteilungspraxis des Bundes: „Die Mittel werden nach der Zahl der Leistungsempfänger insgesamt und nicht nach der tatsächlich beantragten Leistungen verteilt,“ erklärt der Sozialdezernent.