Bei dem Brand in einem Mehrfamilienhaus in Hochheide, bei dem in der Nacht zu gestern 17 Menschen verletzt worden sind, ermittelt die Polizei wegen fahrlässiger oder vorsätzlicher Brandstiftung. Die Sachverständigen hatten am Morgen ihre Ermittlungen aufgenommen und festgestellt, dass das Feuer im Keller wohl gelegt wurde. Ob fahrlässig oder vorsätzlich, sollen die weiteren Ermittlungen klären. Derzeit gäbe es aber keine Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund, sagt Polizeisprecherin Daniela Krasch. „Wie üblich wird in alle Richtungen ermittelt.“
Insgesamt waren 42 Personen von dem Brand betroffen, 28 von ihnen sind Kinder. Bei allen handele es sich laut Polizei um Menschen aus Südosteuropa. Ein Teil der Betroffenen sei aber gar nicht in dem Haus gemeldet. Sie wurden noch in der Nacht in die Turnhalle der Kirchschule gebracht, die direkt nebenan liegt. Betreut werden sie dort von Helfern des DRK.
Das Haus ist nicht mehr bewohnbar. Wo die Bewohner jetzt hin sollen, steht derzeit noch nicht fest. „In den nächsten Tagen werden von der Verwaltung alternative Unterbringungsmöglichkeiten im Einzelfall geprüft“, erklärte Sprecherin Anja Kopka.
Als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr gegen halb zwei eintrafen, drang bereits dunkler Rauch aus dem Haus. Den Einsatzkräften stellte sich eine „dramatische Rettungslage“ dar, sagt Feuerwehrsprecher Bernd Wolf. Denn alle 42 Menschen, die sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs in dem Gebäude befanden, hatten sich vor dem Qualm auf den hinteren Teil des Daches geflüchtet. Zwei Personen rettete die Feuerwehr über die Drehleiter, die übrigen 40 über tragbare Leitern. Während das Feuer im Keller nach einer guten halben Stunde unter Kontrolle war, wurde der Betreuungseinsatz immer größer. Sechs Erwachsene und elf Kinder erlitten Rauchvergiftungen oder Verbrennungen ersten Grades. „Ihre Haut war also leicht gerötet“, sagt der Feuerwehrsprecher. Insgesamt brachten die Rettungswagen 21 Menschen in umliegende Krankenhäuser, darunter 12 Kinder. Sechs Patienten wurden ambulant untersucht und konnten die Kliniken wieder verlassen. Bis zum Nachmittag konnten fünf weitere Personen entlassen werden.
Feuerwehr und Hilfsorganisationen waren mit rund 120 Kräften und 50 Fahrzeugen im Einsatz.