Wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz muss sich seit gestern ein Paar aus Duisburg vor dem Landgericht verantworten. Einen Teil der 23 Taten, die die umfangreiche Anklage auflistet, soll der 33-jährige Huckinger mit wechselnden Mittätern im Auftrag des Motorradclubs Satudarah ausgeführt haben. In insgesamt zehn Fällen soll seine 26-jährige Lebensgefährtin mit von der Partie gewesen sein.

Ermittlungen gegen die Rocker, insbesondere deren Führungsspitze rund um den im April wegen Drogenhandels und Waffengeschäften festgenommenen Duisburger „Ali Osman“, rückten das Paar wohl auch in den Fokus der kriminalpolizeilichen Aufmerksamkeit. Rund ein Jahr lang wurde es überwacht, seine Telefongespräche aufgezeichnet, bevor der 33-Jährige und die 26-Jährige mit mehreren Kilo Marihuana im Gepäck versehentlich in eine allgemeine Verkehrskontrolle in Münster gerieten.

Drogen kamen aus Venlo

Insgesamt 22,5 Kilo Marihuana, zwei Kilo Kokain und 10.000 Ecstasy-Pillen sollen von den Niederlanden aus nach Deutschland geschmuggelt worden sein. Stets sollen die Täter dabei nach dem selben Schema agiert haben: Bei den Kurierfahrten wurden mehrere Wagen eingesetzt, wobei mindestens ein Fahrzeug vorausfuhr, um für den eigentlichen Drogentransport die Lage zu sondieren und notfalls vor Gefahren zu warnen. Geld und Rauschgift wechselten in der Regel zuvor im Raum Venlo den Besitzer. Der Grenzübertritt erfolgte meist bei Straelen- Niederdorf.

Das Rauschgift soll dann in Duisburg und Münster an Zwischenhändler übergeben worden sein. In einem der angeklagten Fälle soll auch „Ali Osman“ direkt beteiligt gewesen sein. Bei dieser und einer weiteren Tat soll zudem „Osmans“ Stellvertreter, der inzwischen ebenfalls in Untersuchungshaft sitzt, eine tragende Rolle gespielt haben. Den größten Teil der Drogengeschäfte soll das Pärchen allerdings in eigener Regie und auf eigene Rechnung gemacht haben.

Verfahren könnte lange dauern

Ob sich ihre Mandanten zur Anklage äußern oder nicht, wollten die Verteidiger erst nach ausführlichen Rechtsgesprächen der Juristen im Beratungszimmer der Strafkammer offenbaren. Für das Verfahren sind bis Mitte November fünf weitere Verhandlungstage vorgesehen.