Duisburg. Nach der Wahlanalyse aus dem Duisburger Rathaus verbuchte die SPD bei der Bundestagswahl Stimmenzuwächse vor allem bei jüngeren Frauen. SPD und CDU eint, dass sie in absoluten Zahlen besonders bei älteren Wählern ankommen.

Während sich in Berlin die Parteispitzen ins koalitionäre Tauziehen begeben, beschäftigten sich die Duisburger Parteistrategen mit der Nachlese der Vor-Ort-Wahlergebnisse vom 22. September. Dabei hilft die Wahlanalyse aus dem städtischen Wahlamt. So dürfte die SPD aufmerken, dass sie insbesondere bei den weiblichen Wählern zwischen 25 und 34 Jahren enorme Zugewinne von fast 13 Prozentpunkten auf 38,4 % erzielt hatte.

War’s Steinbrücks Charme? Jedenfalls punktete die SPD in dieser Altersgruppe am deutlichsten. Je älter die Wählerinnen sind, umso größer ist zwar der Gesamtstimmenanteil der SPD, doch sind die Zuwächse eher minimal bis sogar rückläufig. Auch bei den Männern zwischen 25 und 35 Jahren legte die SPD zu, aber nur um 6,5 Prozentpunkte. Insgesamt hatte die SPD am Wahlsonntag bei den Zweitstimmen bei einem Plus von 2,7 Prozentpunkten 40,9 % erzielt.

Altersgruppen und Parteienpräferenz

Für SPD wie CDU gilt, dass die Zustimmung zu den beiden Parteien wächst, je älter die Wähler werden. Bei den Wählern ab 70 Jahren lag die CDU bei 37,8 % (gesamt 28,4 %), die SPD bei 47,8 %. Die Wähler von Linken und Grünen verteilen sich dagegen weitgehend gleichmäßig auf alle Altersgruppen, den geringsten Zuspruch erhalten beide Parteien bei den Wählern über 70 Jahren. Auch damit müssen sich die Parteien beschäftigen: Gerade jüngere Wähler zwischen 18 bis 34 Jahren wählten überproportional oft rechte Parteien wie die NPD. Deren Stimmenanteil lag bei 8,5 Prozent (Gesamtergebnis 3,9 %).

Die städtischen Wahlanalysten haben außerdem je fünf Ortsteile mit besonders hoher bzw. niedriger sozialer Belastung und Zuwandererquote untersucht. Danach ist die SPD in sozial angespannten Ortsteilen traditionell stärker und legte dort aber auch überproportional zu. Bei der CDU war es umgekehrt mit dem Trend, dass sich die Gegensätze und Hochburg-Zuordnungen schärfer abgrenzen. Die Linke ist in den sozial benachteiligten Ortsteilen doppelt so stark wie in den privilegierteren.