Duisburg. Großbaustelle „Marientor Carree“: Knapp drei Jahre nach der Ankündigung vom Bau eines Gesundheitszentrums an der Steinschen Gasse ist von dem 35-Millionen-Projekt kaum etwas zu sehen. Wie lange will die Stadt noch auf ein Projekt warten, das einfach nicht an den Start kommt ?

Auch an dieser Innenstadt-Baustelle wird die Geduld und die Leidensfähigkeit der Duisburger auf die Probe gestellt: Knapp drei Jahre nach einer vielversprechenden Ankündigung vom Bau eines Gesundheitszentrums voller ambulanter Medizin auf den zwei großen Schotter-Parkplätzen an der Steinschen Gasse ist von dem 35-Millionen-Projekt nichts, bzw. nicht wirklich viel mit bloßem Auge zu erkennen: Eine umzäunte Baugrube samt interessanter archäologischer Funde von der Stadtmauer und der kaiserlichen Vorburg – und ein imposantes Bauschild.

Dieses Schild behauptet noch immer tapfer, hier werde bald das „Marientor Carree“, ein Gesundheitszentrum plus altengerechte Wohnungen entstehen, errichtet von dem Kölner Unternehmen EuraAreal. Fertigstellung: März 2013.

Während die EuroAreal-Geschäftsführung es vorzieht, Presseanfragen der NRZ zu ihrem Vorhaben gar nicht mehr zu beantworten, erkundigte sich die Redaktion bei der Stadt nach dem weiteren Umgang mit dieser trüben Brache in zentraler Innenstadtlage, die seit zwei Jahren zum Verdruss der Bürger auch nicht mehr als Parkplatz und als Durchgangsstraße in die Altstadt genutzt werden kann. Wie lange will die Stadt noch auf ein Projekt warten, das einfach nicht an den Start kommt ?

Stärkung der Wohnfunktionen

Die Stadtverwaltung, so erklärte dazu gestern Planungsdezernent Carsten Tum, und der Entwickler des Projektes „Marientor Carree“ seien aktuell „in Verhandlungen über die Nutzung des Areals und den weiteren Fortgang des Vorhabens“. Ob dies ein Fortschritt oder ein Rückzug von einem gescheiterten Projekt bedeutet, ließ Tum in seiner Antwort offen. Erfolgsnachrichten klingen aber anders.

Welche eigenen Vorstellungen, so die zweite Frage der NRZ an die Stadtentwickler, hat die Stadt von diesem zentralen Grundstück und vom Altstadt-Quartier? Die Planziele für die Altstadtentwicklung, so Tum, seien in dem gerade verabschiedeten „Handlungskonzept Innenstadt“ ausführlich formuliert: Stärkung der Wohnfunktionen, neue Profilbildung im Bereich der Münzstraße, Ausbau der Dienstleistungen im Bereich der Wasserlage.

Insofern, so Tum, entspreche die vom „Entwickler verfolgte Nutzung des Grundstückes mit Wohnen und Dienstleistungen „den strategischen Zielen der Stadt für diesen Bereich.“ Doch welchen Nutzen hat Duisburg von einem Entwickler, der auch nach drei Jahren nicht entwickelt?