Im kommenden Jahr dürfen Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien wie jeder andere EU-Bürger in Deutschland arbeiten. Um sich auf dem Arbeitsmarkt zurecht zu finden, bietet die Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB) ein Projekt für Frauen und Männer an, das ihre Berufsausbildung, handwerkliches Geschick, Sprachfähigkeit und Schulbildung überprüft.

„Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen freiwillig zu uns, weil sie gerne arbeiten möchten“, erklärt Ulrich Bauer, Bereichsleiter der GfB ihre Motivation. Allerdings können nur wenige von ihnen Nachweise über ihre Schul- und Berufsausbildung vorlegen. In Hochfeld hat die GfB gemeinsam mit der Werkkiste und der Diakonie Schulungs- und Werkräume eingerichtet, die Oberbürgermeister Sören Link jetzt besichtigte.

Während bei den Frauen unter anderem die Themen Kosmetikerin oder Friseurin im Mittelpunkt stehen, geht es bei den Männern um handwerkliche Fähigkeiten beim Tapezieren und Anstreichen, Schreinern oder bei Metallarbeiten. Bauern: „Hier kann an den Werkbänken alles getestet werden. Dabei hilft das Projekt nicht nur den Teilnehmern, sondern auch dem Jobcenter, das mit unserer Profilbeschreibung zielgerichtet Maßnahmen für die Menschen anbieten kann.“ Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten für den fünftägigen Test zehn Euro pro Tag und ein Testat über ihre Fähigkeiten. Finanziert wird die Maßnahme aus dem Eine-Million-Euro-Topf, den der Rat zusätzlich für Integrationsprojekte bereit gestellt hat.

„Mit dieser kleinen Maßnahme haben wir einen Grundstein für die weitere Qualifikation dieser Menschen gelegt“, ist Oberbürgermeister Link überzeugt: „Mir ist wichtig, dass wir nicht mehr über anonyme Menschen sprechen, sondern sie in diesen Prozess mit einbeziehen und kennen lernen.“ Bis zum Jahresende will die GfB rund 500 Bulgaren und Rumänen die Chance zur Profilierung geben. Gleichzeitig hat die Maßnahme eine Lotsenfunktion, um weitere Wege – zum Beispiel zur Anerkennung von Abschlüssen – zu ermöglichen.