Duisburg. .

Seit August gibt es für alle Kleinkinder ab einem Jahr einen Rechtsanspruch auf eine Betreuung. Wie viele Eltern im nächsten Jahr ihren Zwerg mit zwölf Monaten schon in eine Betreuung geben wollen, ist völlig unklar. Mit Prognosen und Quoten wurde zum Kindergartenjahr in diesem Jahr operiert - und glücklicherweise ging die Mischkalkulation von neuen Kita-Gruppen und Tagesmüttern auf.

Wie es im nächsten Jahr aussieht, versuchte eine Befragung unter Eltern zu ermitteln, deren Kinder dann einen Rechtsanspruch haben. Die Ergebnisse der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Umfrage liegen jetzt vor und sollen im nächsten Jugendhilfeausschuss besprochen werden.

Wohl über 800 zusätzliche Plätze benötigt

Die Rücklaufquote der freiwilligen und anonymen Befragung lag stadtweit im Schnitt bei 28 Prozent - je nach Stadtteil zwischen 16 und 49 Prozent. Bei den Ein- bis Zweijährigen lag der erklärte Bedarf bei 37 Prozent, bei den Zwei- bis Dreijährigen bei 64 Prozent. „Würden wir das 1 zu 1 übertragen, bräuchten wir 800 zusätzliche Plätze“, sagt Bildungsdezernent Thomas Krützberg. „Aber das ist reine Theorie.“

Ohnehin steckt die Stadt in laufenden Baumaßnahmen bis Ende 2014. Allein ab Ende Oktober werden sukzessive drei U3-Gruppen eröffnet: in den Kitas Rückertstraße und Gluckstraße sowie eine halbe Gruppe mit 5 U3-Kindern in der Fiskusstraße.

Bedarf erst nach Anmeldeverfahren abschließend zu klären

Wie der Bedarf darüber hinaus konkret ansieht, wird spätestens das Anmeldeverfahren ergeben, das bis Mitte März abgeschlossen sein soll. Schon Ende des Jahres macht das Jugendamt in allen Einrichtungen Umfragen über den Status ihrer Anmeldungen und Wartelisten. Ein Ratsbeschluss im Frühjahr soll dann ermöglichen, dass da, wo es nötig und räumlich möglich ist, je eine halbe Gruppe für U3-Kinder hinzukommt - inklusive weiteren Personals, wie das Jugendamt betont. Unwägbarkeiten bleiben - es gebe immer Eltern, denen am 31.7. einfällt, dass sie ab 1.8. einen Kindergartenplatz benötigen, wie es aus dem Jugendamt heißt.

Während andere Städte über Mangel an Fachpersonal klagen, scheint es in Duisburg mit der Besetzung nach Angaben des Jugendamtes noch reibungslos zu klappen. Im vergangenen Jahr hatten 46 angehende Erzieher/innen ihr Anerkennungsjahr absolviert und wurden anschließend übernommen. 34 von diesen wurden als Personal im U3-Bereich eingesetzt.