Duisburg hat ein Luxusproblem: Es steht zu wenig Büroraum leer.

„Wir hätten das Rekordergebnis von 2007 noch toppen können, wenn wir mehr Flächen gehabt hätten”, zog Ralf Meurer, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW), gestern eine Bilanz des Büroflächenumsatzes 2008.

Schnell genehmigt

Es fehlen, so der Wirtschaftsförderer, großflächige Immobilien, um Nachfrage kurzfristiger decken zu können als durch Neubau – selbst wenn Baugenehmigungen in Duisburg konkurrenzlos schnell erteilt würden.

Neu gebaut

72 000 Quadratmeter Bürofläche fanden im vergangenen Jahr neue Nutzer, nur 15 000 qm wurden neu gebaut. Im laufenden Jahr werden 40 000 qm Bürofläche neu errichtet, sagt Meurer: „Wir hoffen auf Entspannung.” Beispielsweise durch den „Looper” und den zweiten Bauabschnitt von „H2-Office”, beide am Innenhafen gelegen.

Viel zu niedrig

Man habe, so Immobilienunternehmer Axel Quester, im vergangenen Jahr 20 000 qm Bürofläche mehr vermarkten können, wenn man sie gehabt hätte. Der Leerstand bei Bürogebäuden liege in Duisburg 2,1 Prozent, in Essen um vier und in anderen Großstädten bei sechs Prozent und darüber: „Der Leerstand ist ungesund niedrig. Wir brauchen dringend neue Flächen.”

Hohes Niveau

Für 2009 erwartet Quester eine Nachfrage „auf hohem Niveau”. Es gebe in Duisburg durch die nach wie vor hohe Nachfrage ein „relativ komfortables Polster”.

Viel in Bau

Und eine Reihe von Büroobjekten, deren Bau sichtbar voranschreitet: der Gebag-Bau für die Arge am Buchenbaum, Haniels Projekt am Ruhrorter Neumarkt, Waterfront am Eisenbahnhafen in Ruhrort und ein Grillo-Vorhaben in Marxloh.

Zügig zu realisieren

Meurer zeigte sich gestern zudem zuversichtlich, dass das frühere Güterbahnhofsgelände südlich vom Hauptbahnhof zügig zum neuen Top-Bürostandort Duisburg wird: „Man wird dort ganz kurzfristig beginnen können.” Die von Teilen der Politik und den Innenstadtentwicklern gewünschte Ansiedlung eines Möbelhauses könne eine „Ergänzung” sein, sagte der GFW-Chef diplomatisch. Eine „Denkvariante” dafür sei ein Gebäuderiegel entlang der Bahn, der als Lärmschutz für Büros wirke.