Die Parteien und Kandidaten fahren auf die Zielgerade des Wahlkampfs ein und wie das so ist: alle sind zuversichtlich und saugen Nektar aus der Bayern-Wahl.

„Natürlich war das in Bayern ein tolles Ergebnis“, gibt sich CDU-Parteichef und Kandidat Thomas Mahlberg vom schwesterlichen CSU-Sieg beflügelt. Doch wie sein Landes-CDU-Chef Laschet betont er: Jede Stimme zählt, die Wahl wird in NRW entschieden. Da gibt’s auch keine Leihstimmen an die FDP: „Jeder muss für sich selber sorgen, aber ich glaube ohnehin, dass es die FDP schafft.“ Noch in diesen Tagen hat die CDU „nachgerüstet“ und plakatiert.

„Wir kommen sicher in den Bundestag“, meint FDP-Kandidat Frank Albrecht trotz der Bayern-Schlappe. „Wir betteln nicht um Zweitstimmen. Wir treten für uns selber an. Und Leihstimmen gibt es überhaupt nicht, die gehören ja nicht der CDU“, sagt er selbstbewusst. In den vielen noch unentschlossenen Wechselwählern sieht er die Chance für die Liberalen.

SPD-Parteivize und Bundestagskandidatin Bärbel Bas hätte dagegen nichts dagegen, wenn die FDP aus dem Bundestag flöge. Wichtiger ist ihr aber, die eigenen Reihen am Sonntag an die Wahlurne zu bringen. Dabei soll auch NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft helfen, die am Donnerstag zur Dialog-Box in die Innenstadt kommt. Mit der Mobilisierung steht und fällt das Wahlergebnis der SPD, die 2009 in Duisburg auf 38,3 % abgestürzt war. Steinbrücks „Stinkefinger“ sei in den letzten Tagen Thema gewesen, aber „nicht so schlimm wie befürchtet“. Bas positiver Eindruck in diesem Wahlkampf: Das Interesse an Inhalten sei größer als zuvor.

Die gleiche Erfahrung hat der bündnisgrüne Kandidat und Kreissprecher Matthias Schneider gemacht. Auch wenn die Grünen von Künast bis Trittin mehr Polit-Prominenz nach Duisburg geholt haben als die Konkurrenz, sieht Schneider, dass es vor allem die Einzelgespräche sind, die bei den Wählern ankommen. Wie alle anderen Kandidaten rechnet auch Marc Mulia von der Linkspartei mit einem knappen Wahlausgang Die Linken machen in den letzten 48 Wahlkampfstunden noch mal Dampf, vor allem bei Abendtouren durch Kneipen. . „Wir wollen wieder Platz 3 in Duisburg“, sagt er und hofft auf Rot-Rot-Grün. Dass das auf sachbezogener Ebene funktioniert, zeige das Duisburger Bündnis.