Duisburg. Die neue Benzinpreis-Meldestelle hat letzte Woche den Probebetrieb gestartet. Ab Dezember sind Tankstellen verpflichtet, binnen fünf Minuten Preisänderungen zu melden. Autofahrer sollen so einen besseren Überblick über das ständige Auf und Ab der Preise bekommen. Doch wie zuverlässig sind die neuen Portale?

1,49 Euro pro Liter Super (E10): Um genau 16.25 Uhr war das Montag die Zahl, die es zu schlagen galt. In Duisburg war die SB-Tankstelle an der Berliner Straße in Meiderich zu besagter Zeit die günstigste.

Gefunden haben wir den Spitzenreiter am Montagnachmittag über die Internetseiten www.mehr-tanken.de und www.spritpreismonitor.de. Sie sind zwei der vier in Deutschland zur Verfügung stehenden Online-Portale, die Verbrauchern die Spritpreise von rund 13.000 Tankstellen anzeigen. Die beiden anderen Dienste, www.adac.de/tanken und clever-tanken.de, standen bei unserem Test nicht zur Verfügung oder ließen sich nicht aktualisieren.

Neue Regelung ab Dezember

Der Online-Preisvergleich, für den auch bald Apps bereitgestellt werden sollen, ist schnell und leicht gemacht. Postleitzahl oder Ort, Radius und die gewünschte Spritsorte eingeben – fertig. Die Ergebnisse lassen sich dann nach Preis und Entfernung tabellarisch ordnen. Doch stimmen die Zahlen auch? Bei unserem Check jedenfalls waren die Online-Spritpreise akkurat und deckten sich mit den angeschlagenen Preisen vor Ort.

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Dennoch empfiehlt es sich, auf den Zeitstempel zu achten. Noch hat der Regelbetrieb nicht begonnen. Erst ab Dezember müssen Tankstellen binnen fünf Minuten melden, wenn sich die Preise ändern. Die Portale behalten sich Fehler vor und bitten Fahrer, Abweichungen zu melden. Bei unserem Test stimmten die Preise allerdings.

Mit dem neuen Dienst wollen die Wettbewerbshüter Druck unter den Mineralölkonzernen erzeugen. Bei unserem Test lagen die Spritpreise für Super (E10) jedoch teilweise bis zu 15 Cent innerhalb eines 20-Kilometer-Radius auseinander. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass Autofahrer durchaus von dem Dienst profitieren können. Noch wissen jedoch nicht alle von den Portalen. Auf Nachfrage zuckten zwei Autofahrer an einer Tankstelle in der Innenstadt mit den Schultern, waren sich aber dann einig: „Scheint eine gute Idee zu sein. Vielleicht kann man die Preise so niedrig halten“, sagte einer der Fahrer. Der andere fügte hinzu: „Werde ich mal testen.“

Trotz günstiger Preise nicht mehr Betrieb

Der Internetdienst scheint sehr genau und schnell zu sein: Die mit 1,51 Euro pro Liter Super E10 ebenfalls günstige Jet-Tankstelle an der Emmericher Straße in Meiderich senkte den Preis am Mittag um einen Cent. Beide getesteten Tankrechner aktualisierten diese Änderung innerhalb weniger Minuten.

An der Jet-Tankstelle sind die Spritpreisrechner bekannt. Dass Kunden deshalb dort tanken, glaubt man aber nicht. „Noch kommen wenige Autofahrer wegen dieser Apps zu uns“, sagte eine Mitarbeiterin. Trotz des günstigen Preises – die Jet lag gestern mit einigen anderen auf Platz zwei – sei nicht mehr Betrieb gewesen als sonst.