Mit dem Großteil des Anleihen-Erlöses sollen die „finanziellen Strukturen optimiert“ werden. Bereits beschlossen war eine Kapitalerhöhung bei der ausgegliederten Profi-Gesellschaft, der KGaA.
Dafür hat der Verein ein Darlehen von 3,3 Mio Euro aufgenommen und an die KGaA weitergeleitet. Mit einem Teil der Fan-Anleihe soll jetzt der Vereins-Kredit zurückgezahlt werden. Im Kern ist das eine klassische Umschuldung.
Knackpunkt bleibt weiterhin die Stadionfrage. Die Mieten sind bislang nur gestundet, vorerst bis Saisonende. Wie der MSV mitteilt, strebt er einen Schuldenschnitt an. Sollte dieser nicht kommen, „könnte dies zu erheblichen Zahlungsverpflichtungen“ der KGaA „und zu ihrer Insolvenz führen“.
Allerdings geht es nicht nur um den Schuldenschnitt bei der Miete, sondern auch um das künftige Eigentümerkonstrukt des Stadions. Der MSV erwägt selbst Miteigentümer zu werden, kann aus der Anleihe dafür aber höchstens eine knappe Million einsetzen.
Wer als finanzkräftiger Partner einsteigen soll, ist weiterhin unklar. Nach NRZ-Informationen soll das Land für einen Schuldenschnitt gefordert haben, dass das Stadion weiterhin zum Teil in öffentlicher Hand bleibt.
Zuletzt soll deshalb das Unternehmen „Octeo Multiservices“ im Gespräch gewesen sein, nach eigenen Angaben mit einem Umsatz von 31 Mio Euro und 1900 Mitarbeitern der viertgrößte Gebäudedienstleister im Revier.
Octeo ist ein Unternehmen des städtischen DVV-Konzerns. Doch wie berichtet hatte die Politik den Gedankenspielen, dass sich die Stadt oder ihre Töchter mit frischem Geld beim MSV engagieren, eine klare Absage erteilt.