Nein, um Wählerstimmen buhlen oder Unentschlossene überzeugen musste Armin Laschet bei der Zuhörerschaft vor dem Rednerpult in der MSV-Arena nicht. Dem CDU-Landeschef ging es am Freitagabend auf dem Parteitag der Duisburger Christdemokraten vielmehr darum, sie auf die letzten zwei Wahlkampfwochen einzustimmen.

„Jede Stimme zählt“, mahnte Laschet. Auch in Duisburg, nicht gerade eine CDU-Hochburg im Land. „Es wird knapp“, schwor er den Parteitag ein. Die Bundestagswahl wird darüber entschieden, wer seine Reihen an die Wahlurne bekommt – oder eben nicht. Und die Wahl wird im bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen entschieden. Wieder stärkste Kraft im Land werden, das ist Laschets Ziel. Ein Prozent mehr CDU-Stimmen hier wiegen so viel wie zwei Prozent in Bayern. Also: Wer in Duisburg kräftig wahlkämpft, kämpft für Merkel, die Kanzlerin „der erfolgreichsten Regierung in ganz Europa“, spornte Laschet die Basis an.

Letzte Argumentationshilfen bot der Landesvorsitzende, passgerecht auf Duisburg, die Stahlstadt, zugeschnitten: „Deutschland muss Industrieland bleiben“, das soll die Kernbotschaft sein. Und das Land braucht eine gute Infrastruktur: „Nach dem Aufbau Ost muss die Sanierung West kommen“.

Das Geld dazu, so Laschet kann nur eine florierende Wirtschaft liefern. „Steuererhöhung, wie sie Rot-Grün will, sind tödlich, und Steuersenkungen, wie sie die FDP fordert, sind unrealistisch“, gab er für die Diskussionen an den Infoständen mit auf den Weg. Und dazu noch diese Losung, quasi als drohende Gefahr und letzter Ansporn: Fehlt Merkel nach dem 22. September die Mehrheit mit der FDP, drohe Rot-Rot-Grün und sei es nur als Rot-Grün mit linker Duldung, also wie zwischenzeitlich in NRW.

Rot-Rot-Grün im Duisburger Rat, das will der am Freitag wiedergewählte Duisburger CDU-Vorsitzende Thomas Mahlberg, bei der Kommunalwahl 2014 Geschichte werden lassen: „Wir wollen die CDU so platzieren, dass niemand an ihr vorbeikommt“, sagte er. Mahlberg, jetzt noch Bundestagskandidat, fiebert schon der Stadtwahl entgegen: „Schade, dass dann nicht der OB zur Wahl steht“, stellte er SPD-Mann Link an den Pranger: Von Neuanfang keine Spur, eine Postenschacherei, die die Stadt „acht bis zehn Millionen Euro“ kostete, kein Durchgreifen gegen die Armutsflüchtlinge. „Viele sind von Link und vom Rathaus enttäuscht“, rüstet sich Mahlberg schon für die nächste Wahl.