Martin Schläpfer, Ballettdirektor an der Deutschen Oper am Rhein, wird am 20. September im Theater Equilibre in Fribourg mit dem „Schweizer Tanzpreis“ geehrt, der zum ersten Mal verliehen wird. Eine weitere Auszeichnung, der „Spezialpreis Tanz“, geht an das Théâtre Sévelin 36 in Lausanne. Beide Preise sind mit jeweils 40 000 Franken dotiert.
Mit dem „Schweizer Tanzpreis“ an Martin Schläpfer ehrt das Bundesamt für Kultur „eine künstlerische Karriere, eine Persönlichkeit, die sowohl auf nationaler wie internationaler Ebene maßgeblich zum Ansehen des Schweizer Tanzschaffens beigetragen hat“.
Anspruch und Menschlichkeit
Die Eidgenössische Jury für Tanz begründete die Wahl Schläpfers mit seinem bemerkenswerten Oeuvre. „Er leitet eines der größten Ballettensembles in Deutschland, wo er in über 70 Vorstellungen pro Spielzeit bei einer Publikumsauslastung von 90 Prozent eine neue Repertoirepolitik pflegt. Seine eigenen Choreographien zeugen von einer hohen Musikalität und stehen für eine Erneuerung des zeitgenössischen klassischen Tanzes.“
Jurypräsidentin Esther Sutter Straub: „Martin Schläpfer hat mit seinem Ballett am Rhein in Düsseldorf die Spitze der internationalen choreographischen Entwicklung erreicht. Seine Spitze hat Bodenhaftung. Sie weist hin auf Schläpfers Wahrnehmung und Bewusstheit für all das, was ihn umgibt. Martin Schläpfer schafft als Choreograph den Spagat zwischen hohem künstlerischen Anspruch und einer tief gefühlten Menschlichkeit mit jener Leichtigkeit, die ihn schon als Tänzer auszeichnete.“
Der 1959 geborene Künstler wuchs im Appenzell auf. Über den Eiskunstlauf kam er als 15-Jähriger zum Ballett. Schon zwei Jahre später gewann er als bester Schweizer den Prix de Lausanne und ging mit diesem Stipendium für ein Jahr an die Royal Ballet School in London. Anschließend engagierte ihn Heinz Spoerli ans Basler Ballett. Nach Stationen als Ballettdirektor in Bern und Mainz kam er an die Rheinoper.