Duisburg. Neuigkeiten beim Rockerclub Satudarah in Duisburg: Mit „La Familia“ wird sich ein zweites Chapter in Duisburg niederlassen. In dieser Woche erhielten bei einem Satudarah-Treffen von Rockern aus Duisburg, Aachen und befreundeten Bandidos angehende Neumitglieder aus Aachen ihre Jacken.

Wenn mindestens ein Mannschaftswagen der Polizei, das ein oder andere Motorrad und diverse breitschultrige Männer in Kutten an der Friedrich-Ebert-Straße in Rheinhausen stehen, dann hat „Satudarah“ wieder Clubabend. Am Mittwoch waren neben Clubmitgliedern aus Duisburg auch solche aus dem Ruhrgebiet und auch einige befreundete Bandidos am sogenannten „Mother-Chapter“ des aus den Niederlanden stammenden Motorradclubs versammelt.

Laut eines Satudarah-Mitglieds waren zudem Rocker aus dem Raum Aachen anwesend. „Dort entsteht ein neues Chapter, die Mitglieder waren hier, um sich ihre Kutten abzuholen“, sagt der Mann, der seinen Namen nicht nennen will. Wer einen Satudarah-Ableger gründen wolle, müsse immer erst nach Duisburg kommen, an der Friedrich-Ebert-Straße befinde sich quasi die Deutschland-Zentrale des Clubs.

Satudarah breiten sich in Duisburg aus

Offenbar ist dem Deutschland-Ableger der Holland-Rocker daran gelegen, wieder auf sich aufmerksam zu machen. Denn nachdem die Polizei die Köpfe des bis dahin einzigen deutschen Chapters verhaftet hatte, blieb es erst einmal ruhig. Jetzt soll die Botschaft wohl lauten: Seht her, wir sind noch da und breiten uns aus. Selbst in Rheinhausen. So soll es sich bei dem neuen Quartier am Hochemmericher Markt auch nicht um einen Ersatz für die Räume an der Friedrich-Ebert-Straße handeln. Viel mehr soll sich an der Duisburger Straße ein weiteres Chapter niederlassen, berichtet der Insider: „La Familia“ soll die neue Satudarah-Abteilung heißen, aus rund 25 Mitgliedern bestehen, die angeblich alle aus Duisburg, viele aus Meiderich und Walsum kommen. Die Gründe, warum es zwei Vereinshäuser geben soll, die nur ein paar Straßen voneinander entfernt liegen, bleiben nebulös.

SEK stürmt Satudarah-Heim

Foto: Polizei
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Foto: Stephan Eickershoff / WAZ Fotopool
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Die Sanierung des Mehrfamilienhauses an der Duisburger Straße komme jedenfalls gut voran, demnächst solle auch das Satudarah-Logo an die Fassade geschraubt werden. Die ehemals im Erdgeschoss befindliche Kneipe werde zum Vereinslokal umgebaut, Zugang hätten dann lediglich Mitglieder, berichtet der Insider.

Neue Chapter werden veröffentlicht 

Was sagt die Polizei zu den Plänen der Rocker? „Von weiteren Chaptern in Duisburg haben wir keine Kenntnis, werden das aber prüfen“, so Pressesprecher Ramon van der Maat. Beim Clubabend am Mittwoch habe es keinerlei Vorkommnisse gegeben, der Abend sei ruhig verlaufen.

Die Satudarah-Rocker veröffentlichen ihre neuen Chapter derweil öffentlichkeitswirksam auf ihrer Internetseite. Duisburg, Aachen, Krefeld, Recklinghausen, Hozat, Alcatraz und La Familia: Inzwischen verliert man leicht den Überblick, vor allem weil einige nur angekündigt sind oder sich nicht verorten lassen.

Erst vor zwei Wochen waren zwei Duisburger Satudarah-Rocker vom Amtsgericht wegen Verstößen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verhaftet worden. Einer kam mit einer Bewährungsstrafe davon, der andere sitzt jetzt für zwei Jahren und acht Monate hinter Gitter.n.

„Miami Gianni“: Besuch vom SEK

Einer der Satudarah-Anhänger, der sich immer wieder medienwirksam inszeniert, soll inzwischen nichts mehr mit dem Duisburger Chapter zu tun haben: Jan Sander, der sich „Miami Gianni“ nennt, erst ein Buch schrieb, dann auf einmal Schlager sang und zwischendurch Vize-Präsident der Rheinhauser Rocker war, habe jedenfalls keine Funktion mehr, sagt ein Satudarah-Mitglied. Das letzte Mal war Jan Sander in Duisburg, nachdem ein Sondereinsatzkommando am 13. August um vier Uhr morgens sein Haus in Ratingen stürmte und ihn ins Duisburger Polizeipräsidium brachte. Er wurde am gleichen Tag wieder frei gelassen.