Duisburg. Die Hansegracht am Duisburger Innenhafen ist zum zweiten Mal innerhalb von vier Monaten leergelaufen. Grund dafür ist ein Leck. Erst im Juni und August wurden Lecks im Grund entdeckt. Die WBD hat das neue Leck provisorisch abdichten lassen. Der Boden soll nun auf Löcher untersucht werden.

Wohnen am Wasser ist für die Anwohner der Hansegracht im Innehafen im Moment nur bedingt möglich. Denn die Hansegracht ist zum zweiten Mal innerhalb von vier Monaten leergelaufen. Grund dafür ist ein weiteres Leck im Grund.

Angefangen hatte alles im Juni, als der Wasserspiegel der Hansegracht sank und sank und sank. Schnell war klar: Es gibt ein Leck, 20 Zentimeter groß auf dem Boden in der Nähe des Brückenbereichs. Da seit 2011 die Wirtschaftsbetriebe (WBD) für die Wasserflächen im Innenhafen zuständig sind, beauftragten sie eine Firma damit, wieder für eine dichte Gracht zu sorgen und die mineralische Bodenabdeckung in dem Bereich auf Vordermann zu bringen. Kostenpunkt damals: 300 Euro. Doch im August begann das Spiel von neuem. Der Wasserspiegel sank, und sank und sank, bis vom Wasser keine Spur mehr da war. Erneut tat sich den Fachleuten im Bereich der Brücke, gar nicht so weit vom ersten Loch, ein weiteres Loch auf.

Zweites Leck provisorisch abgedichtet

Weil die Wirtschaftsbetriebe dieses Spiel nicht bis zum Sankt-Nimmerleinstag betreiben wollen, ist das zweite Leck erst einmal provisorisch abgedichtet worden. Der Rest des Hansegracht-Bodens wird jetzt auf weitere Undichtigkeiten untersucht und bei Bedarf wieder verschlossen.

Auch das Leck am Innenhafenbecken, das im Juni für Schlagzeilen sorgte, hat noch ein Nachspiel. 50 Zentimeter hatten die Wirtschaftsbetriebe damals den Wasserspiegel abgesenkt, um ein 90 Quadratmeter großes Bodenstück zu sanieren. Die Gelegenheit nutzen jetzt die Experten, um den Böschungsbereich nach weiteren Undichtigkeiten abzusuchen. Vor allem die Nischen zwischen Philosophenweg und Kindermuseum haben sie dabei im Blick. „Wir warten jetzt die Untersuchungsergebnisse ab und schauen dann, welche weiteren Maßnahmen in welcher Reihenfolge unternommen werden. Wir müssen erst einmal wissen, wie teuer die Sanierung ist“, so Silke Kersken gegenüber der NRZ. Auf jeden Fall sollen die Bauarbeiten „in der gastronomiefreien Zeit“, also im Herbst/Winter durchgeführt werden. Ob in diesem Herbst begonnen wird, hängt von den Ergebnissen und den Kosten ab. Viel Geld zum Auffüllen des 200 Millionen Liter Beckens Innenhafen benötigen die WBD nicht: Gepumpt wird Grundwasser.

Der Innenhafen läuft aus

Der aufgestaute Duisburger Innenhafen verliert Wasser.
Der aufgestaute Duisburger Innenhafen verliert Wasser. © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Die Gründe sind noch nicht ganz klar...
Die Gründe sind noch nicht ganz klar... © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Möglicherweise handelt es sich um Schäden in den Mauerfugen...
Möglicherweise handelt es sich um Schäden in den Mauerfugen... © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
...oder die Folie, mit denen der Boden ausgekleidet ist, ist undicht. Hier ein Stück der gelösten Folie.
...oder die Folie, mit denen der Boden ausgekleidet ist, ist undicht. Hier ein Stück der gelösten Folie. © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Um dem auf den Grund zu gehen, wird der Pegel nach dem Fest-Wochenende gesenkt.
Um dem auf den Grund zu gehen, wird der Pegel nach dem Fest-Wochenende gesenkt. © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Die zwei Grundwasserpumpen, die das 650 Meter lange Wasserbett eigentlich nur mit Wasser auffüllen sollen, wenn Trockenheit oder Verdunstung den Pegel sinken lassen...
Die zwei Grundwasserpumpen, die das 650 Meter lange Wasserbett eigentlich nur mit Wasser auffüllen sollen, wenn Trockenheit oder Verdunstung den Pegel sinken lassen... © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
...sind schon seit langem mehr oder weniger rund um die Uhr im Dauereinsatz.
...sind schon seit langem mehr oder weniger rund um die Uhr im Dauereinsatz. © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Wolfgang Graf-Schreiber und Sarah Mdaghi von den Wirtschaftsbetrieben.
Wolfgang Graf-Schreiber und Sarah Mdaghi von den Wirtschaftsbetrieben. © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Auch die Fugen am Uferrand müssen nach Frostschäden erneuert werden.
Auch die Fugen am Uferrand müssen nach Frostschäden erneuert werden. © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Eine gravierende Schadstelle, die mit Sandsäcken abgetrennt ist, haben die WBD schon nahe des Kindermuseums entdeckt.
Eine gravierende Schadstelle, die mit Sandsäcken abgetrennt ist, haben die WBD schon nahe des Kindermuseums entdeckt. © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Sie wird jetzt von einer Fachfirma, die auch für den Duisburger Hafen arbeitet, repariert.
Sie wird jetzt von einer Fachfirma, die auch für den Duisburger Hafen arbeitet, repariert. © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Allein das kostet schon weit über 10 000 Euro.
Allein das kostet schon weit über 10 000 Euro. © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Eine komplette Sanierung der Beckenbefestigungen auf einer Strecke von über einem Kilometer dürfte dann schnell nach ersten Kalkulationen rund 250. 000 Euro kosten.
Eine komplette Sanierung der Beckenbefestigungen auf einer Strecke von über einem Kilometer dürfte dann schnell nach ersten Kalkulationen rund 250. 000 Euro kosten. © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Bleibt es bei den Wasserverlusten nach Abdichtung der Uferbefestigungen, muss der Schaden am teils vier Meter tiefen Beckenboden liegen.
Bleibt es bei den Wasserverlusten nach Abdichtung der Uferbefestigungen, muss der Schaden am teils vier Meter tiefen Beckenboden liegen. © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Im schlimmsten Fall müsste der „Stopfen aus der Wanne“ gezogen werden...
Im schlimmsten Fall müsste der „Stopfen aus der Wanne“ gezogen werden... © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
und das Innenhafenbecken für eine Sanierung trocken gelegt werden.
und das Innenhafenbecken für eine Sanierung trocken gelegt werden. © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Eine Aufnahme rund um den Jahrtausendwechsel. Das zuvor abgebundene und entleerte  Innenhafen-Becken wurde mit Erdreich aufgefüllt und mit dichten Folienschichten versehen, bevor es wieder geflutet wurde.
Eine Aufnahme rund um den Jahrtausendwechsel. Das zuvor abgebundene und entleerte Innenhafen-Becken wurde mit Erdreich aufgefüllt und mit dichten Folienschichten versehen, bevor es wieder geflutet wurde. © Stadt Duisburg
Bagger statt Boote: Für die Anhebung des Wasserspiegels des Innenhafens wurde in das Becken eine fünf Meter dicke Erdschicht aufgebracht
Bagger statt Boote: Für die Anhebung des Wasserspiegels des Innenhafens wurde in das Becken eine fünf Meter dicke Erdschicht aufgebracht © Stadt Duisburg
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