Ikea in Duisburg muss sich heftige Kritik von der IG BAU gefallen lassen. Die Gebäudereiniger-Gewerkschaft wirft dem der schwedischen Möbelkette vor, mit einem Subunternehmer zusammenzuarbeiten, der Niedriglöhne zahle. Es handelte sich um IBR Gebäudemanagement aus Essen. Reinigungskräfte in der Ikea-Spülküche erhalten nach Angaben der IG BAU einen Stundenlohn von 6,85 Euro. Der gesetzlich garantierte Mindestlohn für die Gebäudereinigung liege jedoch bei 9 Euro pro Stunde.
„Was hier passiert, ist mit Recht und Gesetz nicht vereinbar. Die Lohndrückerei vom IBR Gebäudemanagement ist schlichtweg illegal“, sagt IG-BAU-Sekretär Mahir Sahin. IBR beschädige das Image von Ikea erheblich. Auch Wagenschieber und Platzreiniger bekämen gerade einmal 6,85 Euro pro Stunde. Dafür sei ebenfalls IBR verantwortlich.
Die Gewerkschaft informiere jetzt mit Flugblättern über die Lohnpolitik. „Die Ikea-Kunden sollen wissen, was sich hinter der blau-gelben Schöne-Wohnwelt-Fassade abspielt“, so Sahin.
IBR stellt auf Anfrage klar, nicht gegen gesetzliche Bestimmungen zu verstoßen. Für Tätigkeiten wie Spüldienste gebe es keine tarifliche Eingruppierung. In diesen Fällen werden die Löhne laut IBR einvernehmlich mit den Arbeitnehmern festgelegt. Bei der Bezahlung müsse man sich an den Marktverhältnissen orientieren. Die Gewerkschaft IG BAU habe es bislang nicht für nötig befunden, mit IBR zu sprechen. „Unser Unternehmen wird offensichtlich für das Erreichen politischer Ziele eingesetzt“, heißt es in der IBR-Stellungnahme.
Ikea teilte mit, dass IBR im August 2012 nach den Kriterien des Ikea-Verhaltenskodexes geprüft worden sei und diese Prüfung bestanden habe. Es halte alle für die Erbringung der Dienstleistung relevanten Vorschriften ein.