Duisburg. Duisburgs Unternehmen haben in den ersten sechs Monaten des Jahres 85,8 Millionen Euro an Gewerbesteuer überwiesen. Das sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum knapp 10 Millionen Euro mehr. Derweil wird auf Bundesebene über eine Abschaffung der Gewerbesteuer diskutiert.

Unternehmen in Duisburg haben im ersten Halbjahr offenbar dickere Gewinne eingefahren: Die Stadt kann sich über deutliche Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer freuen. In den ersten sechs Monaten haben Unternehmen bereits 85,8 Millionen Euro überwiesen, das sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum knapp 10 Millionen Euro oder 12,9 Prozent mehr. Das geht aus einer Mitteilung des Innenministeriums hervor. „Die Gewerbesteuer ist eine der wesentlichen Säulen der kommunalen Einnahmen“, erklärte Innenminister Ralf Jäger.

Die Stadt kalkuliert bis zum Jahresende mit Gesamteinnahmen von 187,5 Millionen Euro, im Vorjahr spülte die Gewerbesteuer knapp 185 Millionen Euro in die Kasse. Die Höhe der Abgaben der einzelnen Firmen fällt unter das Steuergeheimnis. Die Sparkasse erklärte vor einigen Monaten bei ihrer Bilanzvorstellung, dass sie mit 6,9 Millionen Euro zu den „größten Gewerbesteuerzahlern in Duisburg“ gehöre.

Steuerschwache Kommunen würden von Neuregelung profitieren

Erst vor wenigen Tagen hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) erneut eine Abschaffung der Gewerbesteuer als kommunale Einnahmequelle ins Spiel gebracht. „Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass die Kommunen eine beständigere Einnahmequelle benötigen, die unabhängiger von der Konjunktur ist“, sagte Schäuble. Stattdessen sollen Städte verstärkt an der Einkommenssteuer beteiligt werden.

Nach diversen Berechnungen würden vor allem steuerschwache Kommunen von ein solchen Neuregelung profitieren. Dazu gehört auch Duisburg: Die Stadt liegt beim Gewerbesteuer-Vergleich der 15 größten Städte Deutschlands seit Jahren zu den Schlusslichtern. Duisburg kam im vergangenen Jahr mit seinen Gewerbesteuer-Einnahmen auf einen umgerechneten Grundbetrag je Einwohner von 76 Euro. Städte wie Düsseldorf kommen auf 310, Frankfurt an der Spitze auf 458 Euro je Einwohner.