„Beratung ist gefragt und immer eine gute Hilfe, wenn Menschen überfordert sind“, erklärt Diplom-Psychologin Ulrike Stender angesichts der stetig wachsenden Aufgaben in der Evangelischen Beratungsstelle Duisburg/Moers.

Hilfe in Erziehungs-, Familien-/Partnerschafts- und Lebensfragen sowie in der Schwangerschafts- und -konfliktberatung bietet die Einrichtung an. Der Jahresbericht der von ihr geleiteten Beratungsstelle zeigt, dass beim Umgang mit einem Baby über Erziehungsfragen bis zur Scheidung, Arbeitsplatzverlust und anderen Lebenskrisen immer wieder Beratung gebraucht wird. Die Herausforderungen zur Alltagsbewältigung und Lebensgestaltung werden für alle Generationen immer größer.

Obwohl die Mitarbeiterzahl der Beratungsstelle bei weitem nicht ausreiche, um allen Anforderungen gerecht zu werden – 947 Ratsuchende wurden innerhalb des letzten Jahres betreut, 2012 mussten aufgrund der weitaus höheren Nachfrage Ratsuchende weiter verwiesen werden – bemühten sich die Mitarbeiter, neben dem Schwerpunkt „Erziehungs- und Familienberatung“ auch Menschen anderer Altersstufen und Lebensformen Hilfen zu bieten.

Dabei beklagt Ulrike Stender zum wiederholten Mal den Mangel an Psychotherapeuten in der Region, dem zu niedrig bemessene Ausgangszahlen zugrunde liegen. Die Wartezeiten für die wachsende Zahl psychisch erkrankter Menschen seien unangemessen lang.

Unter dem Stichwort „frühe Hilfe“ firmiert ein neues Arbeitsfeld für die Beratungsstelle, das sich aus der Zusammenarbeit mit den zu Familienzentren erweiterten Kindertageseinrichtungen ergibt. Dazu wurde inzwischen ein Flyer herausgegeben, der „Beratung für Eltern im Baby-Stress“ anbietet. Der Kontakt zur Beratungsstelle kann über die „Sprechstunden“ in der Kindertagesstätte aufgenommen werden.

Eine halbe Mitarbeiterstelle wurden je der Evangelischen Beratungsstelle, dem Caritasverband, dem Kinderschutzbund und Wildwasser e.V. durch die Stadt Duisburg zur Umsetzung des „Handlungskonzeptes zur Verhütung und Bekämpfung sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendliche“ zur Verfügung gestellt. Oberstes Ziel des Hilfsangebotes ist der Schutz der Kinder und Jugendlichen vor sexuellen Übergriffen.