Zum ersten Mal gehen bei einer Kanu-WM in Duisburg auch behinderte Sportler aufs Wasser. Die gleichzeitige Teilnahme der Parakanuten an den Wettkämpfen auf der Regattabahn hat die Veranstalter aber vor eine große Herausforderung gestellt.
So musste die Regattabahn beispielsweise für die Parakanuten umgerüstet werden. Problemlos – barrierefrei – sollen nämlich natürlich alle Athleten mit ihren Booten an den Start gehen können. Daher wurden ein Bootssteg und die Tribünen behindertengerecht umgebaut.
Dasselbe gilt für das Podest, auf dem die Siegerehrungen vorgenommen werden. Jürgen Dietz, Betriebsleiter von Duisburg Sport, weist darauf hin, dass der Veranstalter der Kanurennsport-WM, der Kanu-Regatta-Verein Duisburg, den Umbau des Siegerpodestes bewusst in fachgerechte Hände gegeben habe: „Die Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung hat eine Rampe zum Siegertreppchen gebaut.“ Dies sei dem Organisationskomitee sehr wichtig gewesen, obwohl der Umbau nur ein Provisorium für diese WM darstelle. Langfristig müsse eine andere Lösung her.
Über 100 behinderte Athleten aus 30 Nationen werden erwartet. Die Weltmeisterschaften in Duisburg sind immerhin schon die vierten, die Kanuten mit Handicap ausdrücklich einschließen, also inklusiv stattfinden – so viele Parakanuten waren aber noch nie am Start. Stadtdirektor Spaniel: „Ich freue mich sehr über diesen WM-Rekord. Es ist den Kanuten gar nicht hoch genug anzurechnen, dass sie es auch Athleten mit Behinderung ermöglichen, sich gebührend feiern zu lassen: Vor vollen Rängen – und nicht erst im Nachgang und als kaum beachtetes ,Anhängsel’ sportlicher Großveranstaltungen.“
Die Veranstalter bedauern freilich, dass es nicht gelang, die Parakanuten durchweg in Duisburg einzuquartieren. Die neue Jugendherberge, die die nötige Barrierefreiheit geboten hätte, öffnet am 1. September – dem letzten Tag der WM. So weichen die Rollstuhlsportler nach Essen aus. Im dortigen Franz-Sales-Haus mit dessen angegliedertem Hotelbetrieb ist eine optimale Unterbringung gewährleistet.