Nur mit Hilfe eines Großaufgebotes bekam die Polizei am Dienstagabend eine aufgebrachte Menge von rund 200 Personen in Marxloh in den Griff. Nach einem Beinahe-Unfall mit einem Kleinkind hatte es ein Teil der Menge auf einen Straßenbahnfahrer abgesehen, doch eine besonnener reagierende Gruppe hielt die Aggressiven von Übergriffen ab.

Was war genau geschehen? Gegen 18 Uhr wollte ein 44-jähriger Fahrer der DVG-Straßenbahnlinie 901 nach einem Zwischenstopp an der Haltestelle Pollmann gerade wieder anfahren, als plötzlich eine Dreijährige auf die Straße lief. Geistesgegenwärtig leitete der Fahrer eine Vollbremsung ein und verhinderte laut Aussage mehrerer Zeugen einen Zusammenstoß. Dennoch kam das Mädchen zu Fall, vermutlich vor Schreck. Dabei zog sie sich leichte Verletzungen an Arm und Kopf zu. Der Vater eilte sofort mit ihr in ein Krankenhaus, so dass die Betroffene nicht mehr vor Ort war, als kurz darauf die Polizei eintraf.

Mit rund 30 Beamten vor Ort

Direkt nach dem Vorfall attackierten mehrere Personen verbal den DVG - Angestellten. „Bei unserer Alarmierung hieß es gleich, dass ein Streifenwagen bei dieser Lage nicht ausreichen würde“, berichtete Polizeisprecher Ramon van der Maat. Insgesamt neun Streifenwagen mit rund 30 Beamten beruhigten die erhitzten Gemüter vor Ort aber recht schnell. Bevor die Polizei aber vor Ort eingetroffen war, schützten mehrere unbeteiligte Passanten den Bahnfahrer vor Übergriffen. Da es bei verbalen Drohungen blieb, wurden keinerlei Anzeigen aufgenommen.