Duisburg. Nach der Staubwolke aus ihrem Duisburger Hochofen versprechen die Hüttenwerke schnelle Hilfe bei den Schadensregulierungen. Zugleich gibt HKM Gesundheitstipps: Obst und Gemüse aus dem Garten sollte man vorerst nicht essen und bis zur Beseitigung des Staubs regelmäßig die Hände waschen.

Nach der schwarzen Staubwolke, die Freitagnacht aus dem HKM-Hochofen auf Teile von Hüttenheim und Ungelsheim niedergegangen ist, bemühen sich die Hüttenwerke um eine schnelle und stressfreie Klärung und Regulierung aller Schadensmeldungen. Zugleich gab HKM Gesundheitsinformationen zu dem Staub heraus und empfiehlt Vorsichtsmaßnahmen.

Mittlerweile haben sich rund 100 Betroffene, die in der rund 500 Meter breiten Staubschneise südöstlich des Werksgelände leben, bei den Hüttenwerken unter der eingerichteten Hotline 0203 999-116 oder mit einer E-Mail (umwelt@hkm.de) gemeldet.

Kein Ärger mit Versicherungen

Alle Fälle sollen jetzt rasch bearbeitet werden. Meist geht es um verschmutzte Autos oder um das oft mühselige Reinigen von Gartenterrassen, Möbeln oder Kinderspielzeug. Wegen des schmierigen Belages ist das nicht einfach. Auch für schwierige Fälle verspricht HKM-Pressesprecherin Karin Aust schnelle Hilfe. „Es soll keinen Ärger mit den Versicherungen geben“, beteuert sie. Was ersetzt werden muss, werde ersetzt. „Viele haben alles selber sauber gemacht und Stunden geputzt, auch dafür muss es eine Regelung geben“, meint der Hüttenheimer Michael Kirstein.

Laut HKM-Umweltchef Udo Kalina ist das weitere Hochfahren des Hochofens ohne Probleme weitergegangen: „Er läuft jetzt ruhig“. Bei dem Niederschlag handelt es sich im Wesentlichen um Brandrückstände aus Eisenerzen, Koks, Kohle und in geringem Umfang mineralischer Zuschlagsstoffe. „Diese Stoffe lassen grundsätzlich nicht erwarten, dass der Staubniederschlag im relevanten Umfang gefährliche Stoffe enthält“, so HKM auf seiner Internetseite. Am Donnerstag sollen die Probenuntersuchungen des Landesumweltamtes abgeschlossen sein. Sie sollen veröffentlicht werden. Dienstag soll es auf www.hkm.de Details zur Schadensregulierung geben.

Durch den Staubniederschlag verschmutztes Obst und Gemüse sollte bis dahin vorsorglich nicht verzehrt werden, rät HKM. Bis zur Beseitigung der Verschmutzungen sollten generellen Hygieneempfehlungen beachtet werden. (regelmäßige Reinigung der Hände, Abstreifen von Schuhsohlen usw.). Dies gilt insbesondere für Kinder.

Unterdessen scheinen Anwohner unterschiedlich zu reagieren: Während langjährige Hüttenwerk-Anlieger, die den Umgang mit den Industrie-Nachbarn gewohnt sind, eher „pragmatisch“ reagierten, hätte es etwa aus Neubaugebieten wie dem Angerbogen auch besorgte Anrufe wegen möglicher Umwelt- und Gesundheitsgefahren gegeben.