So viel steht fest: Die Beziehung zwischen einem 60-jährigen Hochfelder und seiner neun Jahre jüngeren Freundin endete alles andere als friedlich. Doch während er beteuert, dass es lediglich zu einem Streit und einem Gerangel mit Kratzern und blauen Flecken gekommen sei, behauptet sie, der Ex habe sie zu vergewaltigen versucht. Seit gestern steht der 60-Jährige wegen versuchter sexueller Nötigung vor dem Landgericht.

Das Paar hatte sich erst acht Monate vor der Tat Ende August 2011 gefunden. Obwohl beide in Duisburg wohnten, führten sie aufgrund unterschiedlicher und wechselnder Arbeitszeiten eine Wochenendbeziehung. Anfangs sei alles recht harmonisch gewesen, so der Angeklagte. „Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass sie mehr an meinem Geld als an mir interessiert war.“ Er habe der Frau, der bei einem Einbruch Schmuck und Geld gestohlen worden waren, 8500 Euro geliehen und auch sonst viel in die Beziehung investiert, berichtete der 60-Jährige.

Am Tat-Wochenende habe sie ihn verdächtigt, eine Liebschaft nebenbei zu haben. Er habe das wahrheitsgemäß bestritten, so der Angeklagte. Danach habe man eine insgesamt harmonische und sehr lange Kneipennacht miteinander verbracht. Zusammen sei man mit einem Taxi zu ihrer Wohnung gefahren. „Dort haben wir uns ausgezogen.“

Dann habe die betrunkene Frau ihm plötzlich wieder Vorhaltungen gemacht, ihn an seine kriminelle Vergangenheit erinnert und ihn verdächtigt, den Einbruch bei ihr begangen zu haben. „Wir haben uns angeschrien, es kam zu einem Gerangel“, so der 60-Jährige. Einen sexuellen Bezug habe das aber nicht gehabt, „Dann haben wir uns ins Bett gelegt. Als das Gezeter wieder anfing, bin ich aufgestanden, habe mich angezogen und bin nach Hause gegangen.“ Die Frau belaste ihn zu Unrecht, weil sie das geliehene Geld nicht zurückzahlen wolle, so der mehrfach, auch einschlägig vorbestrafte Angeklagte.

Die 51-Jährige erinnerte sich im Zeugenstand, dass sie ihren Freund gebeten habe, nicht mehr mit in die Wohnung zu kommen. Doch der habe sich einfach hereingedrängt und sich sofort ausgezogen. „Dann hat er mich ins Schlafzimmer gezerrt und mir die Kleidung vom Leib gerissen“, berichtete die am ganzen Körper zitternde Zeugin unter Tränen. Nur, weil sie sich heftig gewehrt habe, habe er schließlich von ihr abgelassen.

Für das Verfahren sind zwei weitere Verhandlungstage vorgesehen. Ein Urteil wird möglicherweise aber schon diese Woche gesprochen.