Bis aufs Sprechtheater habe er inzwischen alle Sparten der „Hochkultur“ besucht, aber auch bei zahlreichen Ausstellungseröffnungen und anderen Veranstaltungen war der neue Kulturdezernent Thomas Krützberg zu Gast. „Es war mir mit das Wichtigste, ein Gespür dafür zu entwickeln, wie die Kulturlandschaft erhalten und ausgebaut werden kann“, sagte er beim Besuch der Redaktion.
Wie wollen Sie mit wenig Geld die Kulturlandschaft ausbauen?
Thomas Krützberg: Es liegt nicht immer nur am Geld, es braucht auch gute Ideen. Ich will bis Mitte 2014 einen Kulturentwicklungsplan haben, um klar zu sehen, was an Finanzen da ist und was gemeinsam entwickelt werden kann. Ich habe heute noch einen Termin mit Vertretern des Vereins „Traumzeitretter“. Vielleicht wird ein runder Tisch eingerichtet. Wir sind auf einem konstruktiven Weg, Lösungen zu finden. Kulturbüro und DMG sind auch dabei. Mein Vorteil ist: Ich bin unbelastet.
Sie haben schwierige Personalfragen zu lösen. Etwa die Nachfolge von Ute Saalmann, Leiterin der Kulturbetriebe.
Ich bin zuversichtlich, das noch im August zu lösen. Ich habe eine bestimmte Person im Auge – das wird für viele eine Überraschung sein.
Und im Lehmbruck-Museum ist Söke Dinkla noch nicht als Direktorin installiert?
Sie ist bis 31. Dezember abgeordnet. Eine Findungskommission will mindestens drei Kandidaten vorschlagen. Söke Dinkla hat die herausragende Chance, sich in dieser Zeit zu positionieren, sie hat schon gute Arbeit geleistet.
Dabei gibt es Einschränkungen, weil das Museum renoviert wird.
Ja, bis 2016 soll es für 4,1 Millionen in Abschnitten saniert werden. Und es gibt auch Einschränkungen anderer Art. 700 000 Euro wurden aus dem Stiftungsvermögen entnommen, die müssen mit 70 000 Euro pro Jahr abgezahlt werden.
Für Ausstellungen müssen also Sponsoren gewonnen werden.
Ja, auch da hat Söke Dinkla gleich für „Moving Sculptures“ gute Arbeit geleistet und Mittel der Bezirksregierung bekommen.
Der Vertrag mit der Rheinoper ist für drei Jahre verlängert worden. Und dann?
Die drei Jahre stehen. Wir müssen schon darauf achten, was passiert, wenn es weniger Vorstellungen gibt. Nehmen dann auch die Besucherzahlen ab? Bei den Verhandlungen mit Düsseldorf hat sich jedenfalls gezeigt, dass wir mit Jochen Grote und Christoph Meyer hoch qualifizierte Kooperationspartner mit einem intensiven Blick auf Duisburg haben. Es stimmt jedenfalls nicht, dass sie nur auf Düsseldorf schauen.