Explosion auf dem Gelände der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann: Mit einem lauten Knall platzte am Sonntag Abend die Leitung zwischen einem Winderhitzer und dem Hochofen A. Nach ersten Angaben gab es keine Verletzten. Nachrichten, wonach ein Teil des Hochofens durch die Explosion in Mitleidenschaft gezogen worden war, bestätigten sich nicht.

Während es sich die Anwohner, die in der Nähe des Werkes in Hüttenheim wohnen, für den Sonntag Abend gemütlich machten, zerriss ein lauter Knall kurz vor 19 Uhr die abendliche Idylle. Zahlreiche besorgte Anrufe gingen wenig später bei Polizei und Feuerwehr ein.

Bernd und Doris Blank wohnen in Großenbaum in der 7. Etage des Hauses an der Straße zum Walkmüller. „Es gab zunächst ein unglaubliches Getöse und ein grollendes Geräusch. Wir dachten im ersten Augenblick, dass ein Flugzeug abstürzen würde“, sagte Doris Blank der WAZ. Sie lief mit ihrem Mann zum Fenster im Schlafzimmer der Wohnung, von dem sie Sicht auf den Hochofen in Hüttenheim haben, und sahen über dem Hochofen eine dicke schwarze Wolke, die vom Wind aber recht schnell vertrieben wurde. Doris Blank griff zu ihrer Kamera und hielt die Szenerie fest.

Als sich der Rauch verzogen hatte, sei auch das Geräusch langsam leiser geworden. „Wir konnten aber sehen, dass Flammen aus dem Hochofenbereich schlugen.“ Zwei Stunden später sah von ihrem Fenster aus alles schon wieder normal aus.

1100 Grad heiße Luftin der Rohrleitung

Zur gleichen Zeit war bei HKM klar, was geschehen war: In der im Durchmesser circa 3 Meter dicken Rohrleitung zwischen Winderhitzer und Hochofen war ein Teil der Feuerfestausmauerung herausgebrochen. In der Leitung herrscht ein Druck von drei bar. Die Luft ist etwa 1100 Grad heiß. Die Explosion riss ein etwa 1 Meter großes Loch in die Leitung. Da sich in diesem Bereich des Werks kaum Mitarbeiter aufhalten, sei niemand zu Schaden gekommen, hieß es am Abend auf einer improvisierten Pressekonferenz. Am Hochofen selbst sei kein Schaden entstanden.

Die ausgerückte Werksfeuerwehr kühlte nach der Explosion den gesamten Bereich herunter, der Hochofen wurde heruntergefahren. „Er befindet sich in einem sicheren Zustand“, sagte Umweltchef Dr. Uwe Kalina von den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann.

Der nun drohende Produktionsausfall sei zwar keine Katastrophe aber auch noch nicht zu beziffern. Die Hüttenwerke können mit dem anderen Hochofen weiterhin Roheisen produzieren. Durch die Explosion seien keinerlei Schadstoffe in die Umwelt gelangt, hieß es gestern Abend.

Wegen des Störfalls war auch ein Mitarbeiter der Bezirksregierung vor Ort.