Duisburg. Ein Ehepaar aus den Niederlanden ist Freitagmorgen bei einem schweren Verkehrsunfall am Autobahnkreuz Duisburg ums Leben gekommen. Gegen halb zehn war ein Tankzug auf den Renault der beiden Senioren aufgefahren und schob ihn unter einen ebenfalls stehenden Lkw. Der Verursacher hatte den Rückstau zu spät bemerkt.

Bei einem schweren Verkehrsunfall am Autobahnkreuz Duisburg ist am Freitagmorgen ein Ehepaar aus den Niederlanden gestorben, zudem wurden drei weitere Menschen verletzt. Insgesamt vier Pkw und zwei Lkw waren an dem Unfall beteiligt. Für die Bergungsarbeiten war die A 40 mehrere Stunden gesperrt. Es war nicht der erste schwere und tragische Unfall auf diesem viel befahrenen Teilstück der A 40.

Kurz nach halb zehn war der 41 Jahre alte Fahrer eines Tankzug-Gespanns aus Belgien auf einen Renault aus den Niederlanden aufgefahren, der wegen eines Rückstaus vor dem Kreuz Kaiserberg warten musste. Der Berufskraftfahrer hatte die wartenden Autos zu spät bemerkt und den Wagen unter den Anhänger eines ebenfalls wartenden Lkw-Gespanns geschoben.

Paar aus den Niederlanden starb noch an der Unfallstelle

Der Renault des Ehepaares (71 und 74 Jahre) aus der niederländerischen Provinz Gelderland wurde dabei unter die hintere Achse des Lkw-Anhängers gequetscht. Die Senioren wurden schwerst verletzt und starben noch an der Unfallstelle, so die Polizei.

Schwerer Unfall am Kreuz Duisburg

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    Die Kettenreaktion setzte sich fort, denn durch die Kollision schob der vordere Lkw zwei vor ihm stehende Pkw ineinander. In diesen beiden Wagen saßen insgesamt acht Menschen, eine der Beifahrerinnen wurde leicht verletzt. Zuletzt fuhr ein 52 Jahre alter Citröen-Fahrer, der den Unfall zu spät bemerkt hatte, mit seinem Wagen gegen den Sattelzug des Unfallverursachers, der glücklicherweise kein Gefahrgut geladen hatte. Dieser Pkw-Fahrer blieb laut Auskunft der Autobahnpolizei jedoch unverletzt.

    Der 41 Jahre alte Fahrer des Tankwagens erlitt einen Schock und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Außerdem wurden eine Beifahrerin des Nissans und der zweite Lkw-Fahrer leicht verletzt. Um die Verletzten und die Einsatzkräfte in solch belastenden Situationen zu betreuen, beorderte die Feuerwehr auch psychologisch geschulte Fachkräfte auf die Autobahn. „Das war ein schlimmer Einsatz für unsere Leute“, erklärt Bernd Augsburg von der Duisburger Feuerwehr.

    A 40 in Richtung Essen um 14.30 Uhr wieder freigegeben

    Für die Versorgung der Verletzten landete auch ein Rettungshubschrauber auf der A 40, dafür musste die Fahrbahn in Richtung Dortmund zeitweise komplett gesperrt werden. Die Bergungsarbeiten Auch ein Hubschrauber der Polizeifliegerstaffel war im Einsatz, um den Unfallhergang zu dokumentieren.

    Ein Tankzug schob einen im Stau wartenden Pkw unter den Anhänger eines zweiten Lkw.
    Ein Tankzug schob einen im Stau wartenden Pkw unter den Anhänger eines zweiten Lkw. © Tanja Pickartz

    Auch in Fahrtrichtung Venlo kam es zeitweise zu Beeinträchtigungen, da die Autobahn teilweise durch Einsatzfahrzeuge blockiert war. Für Bergung und Unfallaufnahme war die A 40 in Richtung Essen bis 14.30 Uhr gesperrt. Erst am späten Nachmittag lösten sich auch die letzten Staus auf.

    Täglich Rückstaus zwischen den beiden Autobahnkreuzen - eine Gefahrenstelle

    Der Unfallort liegt an einer Gefahrenstelle, die sich durch die geringe Distanz zwischen den Autobahnkreuzen Duisburg und Kaiserberg, die nur knapp einen Kilometer auseinander liegen, fast automatisch ergibt. Täglich kommt es hier zu Rückstaus. Das liegt zum einen am hohen Verkehrsaufkommen, gerade zu den Stoßzeiten.

    Massive Auswirkungen auf innerstädtischen Verkehr

    Die Vollsperrung der A 40 hatte weitreichende Auswirkungen auf den innerstädtischen und den regionalen Verkehr. Alle auf der Autobahn stehenden Fahrzeuge wurden im Kreuz Duisburg auf die A59 in Richtung Düsseldorf abgeleitet. An der Anschlussstelle Duissern bildete sich ein langer Rückstau.

    Auch in Neuenkampund in Hochfeld verließen viele Lkw und Pkw die A 40 und schlängelten sich durch prall gefüllte Innenstadtstraßen. Der Verkehrsdienst der Polizei und Kräfte der Einsatzhundertschaft versuchten, an neuralgischen Punkten wie dem Kaßlerfelder Kreisverkehr der Lage Herr zu werden. Viele Busse und Bahnen hatten Verspätungen.

    Aber auch daran, dass zahlreiche Verkehrsteilnehmer erst im letzten Moment auf die Abbiegespur zum Kreuz Kaiserberg einfädeln, um dort von der A 40 auf die A 3 nach Köln oder Oberhausen zu wechseln. Dadurch bilden sich auf der rechten Spur oft und schnell Rückstaus, die bis zum Autobahnkreuz Duisburg zurück reichen. Es ist nicht der erste Unfall dieser Art, der sich an dieser Stelle ereignet hat.