„Wir müssen endlich auch wieder fachlich diskutieren”, lautet eine Forderung, die der Arbeitskreis Diakonie am Niederrhein am 4. März im Rahmen einer Tagung in die Tat umsetzen wird.
Unter der Überschrift „Arm.Bildungsfern.Ausgegrenzt – wer hilft der Jugendhilfe?” soll über die Jugendhilfe der Zukunft nachgedacht und diskutiert werden. In der Folge sollen möglichst neue Konzepte entstehen. Die Geschäftsführer der Diakonischen Werke der Kirchenkreise Duisburg, Stephan Kiepe-Fahrenholz, und Dinslaken, Jörg Koch, erläuterten nähere Einzelheiten.
„In einer Zeit, in der Kämmerer sich immer mehr nur noch auf Pflichtleistungen berufen, sich von freiwilligen Leistungen trennen und sehen, was die Träger der freien Wohlfahrtspflege übernehmen können, muss trotzdem nach Konzepten gefragt werde”, sagte Stephan Kiepe-Fahrenholz. Und so soll es auf der Fachtagung darum gehen, was die Erwartungen der Kommunen sind und was die freie Wohlfahrtspflege leisten kann. Wenn man sich in zehn Jahren nicht fragen wolle, wer die Verantwortung für steigende Jugendkriminalität, Gewalt und mangelnde Integration trage, müsse jetzt über Prävention nachgedacht werden.
Getragen wird der Arbeitskreis von sechs Kirchenkreisen von Krefeld bis Kleve. Jörg Koch: „Wir müssen die Grenzen überschreiten, denn wir sind alle nur örtlich orientiert. Die finanziellen Ressourcen schwinden, doch die Probleme werden nicht weniger. Und jenseits aller fiskalischen Probleme müssen wir wieder verstärkt über Fachliches reden.” Die Problemstellungen seien auf dem Dorf die gleichen wie in einer Großstadt. „Die Probleme sind nur dort oft verdeckter. Benachteiligte Jugendliche haben auch dort keine Chancen. Nur wer gefördert wird, entwickelt sich weiter.” Und dabei gehe es um Jugendliche, die „in zwanzig, dreißig Jahren unsere Gesellschaft tragen!”
Die Fachtagung findet von 10 bis 15.30 Uhr im Evangelischen Christophorus-Werk in Meiderich statt. Anmeldungen per Email an: arndt.gisela@diakonie-duisburg.de oder Tel. 0203-29 51-181.