Die Auseinandersetzung um die Platanen an der Mercatorstraße verschärft sich: Nicht nur, dass der BUND bei der Stadt ein Bürgerbegehren gegen die Fällgenehmigung angemeldet hat – die Umweltschützer haben sich auch bei der Bezirksregierung als Kommunalaufsichtsbehörde beschwert (die NRZ berichtete). Sie monieren, dass die Bürger nicht ausreichend beteiligt wurden. Bei einer weiteren Versammlung, an der trotz Sommerloch rund 60 Interessierte teilnahmen, wurde nun beraten, wie man weiter vorgeht. Die Wut ist noch immer groß.

„In anderen Städten finden wir es toll, wenn es Grün gibt, da werden Bäume sogar zum Naturerbe erklärt. Und hier soll alles aus Plastik und abwaschbar sein“, sagt Claudia Figura entrüstet. Kerstin Ciesla, Vorsitzende des BUND, stimmt zu: „Das nennt man dann Begleitgrün.“ Am Dienstag haben sie und ihre Mitstreiter angemeldet, dass gegen die Fällgenehmigung ein Bürgerbegehren gestartet werden soll. „Gegen einen gültigen Bebauungsplan kann man leider nichts machen.“ Nun muss die Stadt ausrechnen, wie viel Geld eine Alternativplanung kosten würde. Dann können die Gegner mit der Unterschriftensammlung beginnen. Rund 6000 Duisburger, die im Stadtbezirk Mitte wohnen, müssen dann unterschreiben – damit das Thema noch einmal verhandelt wird. Parallel prüft die Bezirksregierung, wie sie mit der Beschwerde umgeht. „Es sind momentan mehrere Abteilungen beschäftigt, neben der Kommunalaufsicht auch der Bereich lanen und Bauen sowie Umweltschutz“, erklärt eine Sprecherin.

„Und was machen Sie, wenn die Stadt Fakten schafft?“, erkundigt sich ein Gast. Kersin Ciesla bleibt gelassen. „Da dort in der Regel Autos parken, muss die Stadt ihre Maßnahme ankündigen.“ Sie fügt hinzu: „Ich kenne genug Leute, die im Zweifel auf Bäume klettern können.“ Klar ist jedoch, dass man vor allem in die Stadtteile gehen müsse, da in der Innenstadt auch viele Auswärtige unterwegs seien. Und Spenden müssten gesammelt werden, um die Anwälte zu bezahlen und den Protest zu organisieren. Baldur Airinger und der Künstler Chinmayo schlagen vor, dass vielleicht andere Künstler eines ihrer Werke für eine kleine Versteigerung stiften. Der Besitzer des Café Museum würde auch einen Raum zur Verfügung stellen, in dem die Kunst gezeigt und verkauft wird. Die engagierten Bürger sind optimistisch, dass sie genug Unterschriften zusammen bekommen.