Von etwa 15 vor bis 90 nach Christi Geburt waren die Römer in Duisburg – wenn auch nur knapp. Gleichwohl finden sich im städtischen Fundfundus reichlich Zeugnisse der einstigen Weltmacht, denen sich ein weiterer, bereits 17. Band der Buchserie „Funde aus Asciburgium“ widmet. Im Mittelpunkt der Neuerscheinung stehen „Römische Militärausrüstungen aus Kastell und Vicus Asciburgium“.
Aus Asciburgium ist längst (Moers-) Asberg geworden, aber die römische Ansiedlung hat Spuren hinterlassen bis Winkelhausen und Werthausen auf heutigem Duisburger Gebiet. Fünf Kastelle hat es nacheinander in Asciburgium gegeben, aus Holz und Lehm erbaut und daher nicht richtig nachhaltig im rheinischen Klima. Zudem, so Dr. Tilman Bechert, der von 1969 bis 1980 die Ausgrabungen leitete, sei der Bau eines neuen befestigten Lagers auch eine gern verfügte Beschäftigung für Legionäre in unkriegerischen Zeiten gewesen.
Was vor Jahren schon und oft unter Zeitdruck an historischen Zeugnissen aus dem Boden geborgen werden konnte, wurde ab 2011 von Dr. Eckhard Deschler-Erb von der Universität Zürich und einer Gruppe seiner Studenten ausgewertet. Eine Woche waren sie in Duisburg, um die Funde genau zu untersuchen.
Was Bechert am gestern vorgestellten Buch unter anderem begeistert, ist ein studentischer Beitrag über die Ausrüstung antiker Pferde im Militärdienst, die sich von früheren deutlich unterscheide: „Ich habe manchen Stuss gelesen über römisches Zaumzeug.“
Was der Legionär trug, was er an Waffen hatte, welche Wurf- und andere Geschosse ihm zur Verfügung standen, all das findet sich im Buch,(25 Euro, Verlag Dr. Faustus) samt zahlreichen Abbildungen. 296 antike Militaria wurden dafür untersucht. Der hohe Anteil von Zaumzeug erklärt sich durch die Stationierung von Reitertruppen in der spätere Phase des Kastells. Bemerkenswert ist ein vierteiliger Beschlagsatz eines römischen Militärsattels aus Bronze, der auf der Innenseite Besitzermarkierungen aufweist.
Nach der Aufgabe von „Asciburgium“ haben die Römer weiter nördlich, auf heutigem Baerler Gebiet ein neues Lager namens „Calo“ bezogen, auf einem Sporn im Rhein gelegen. Spätestens im Mittelalter hat der Strom die Reste davon weggeschwemmt.