Wenn Dominik Raju-Lai, Peter Pieczkowski, Kevin Krause und Namensvetter Kevin Lange demnächst eine Bewerbung schreiben, können sie ihrem Lebenslauf einen Punkt hinzufügen: Eine Woche lang waren sie in Köthen bei Madgeburg unterwegs, um bei den Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe zu helfen. Eigentlich absolvieren die vier arbeitslosen Jugendlichen derzeit eine Maßnahme bei der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung. Als gefragt wurde, wer sich an dem Einsatz beteiligen würde, sagten alle vier zu.

Eine Woche lang ackerten sie täglich bis zu zwölf Stunden, zersägten umgerissene Bäume, machten Wege wieder begehbar und räumten Gärten auf. „Die Menschen können jede Hilfe gebrauchen“, sagt Nils Ingensiep, der die vier jungen Männer als Fachmann für den Garten- und Landschaftsbau nicht nur anleitete, sondern auch tatkräftig mit anpackte.

Nach dem Frühstück ging’s los

Morgens um 7 Uhr war die Nacht vorbei. „Nach dem Frühstück mussten wir erst mal eine ganze Strecke zu unserem Einsatzort fahren“, blickt Peter Pieczkowski auf die arbeitsreiche Woche zurück. Bei der Bundeswehr habe er schon einiges erlebt, doch an die lange und zum Teil schwere Arbeit habe er sich auch erst gewöhnen müssen. „Wir hatten aber auch unseren Spaß dabei.“

Die Reaktion der Menschen vor Ort war Dankbarkeit für die Hilfe der Duisburger. „Die Leute waren froh, dass wir gekommen waren. Einige waren zu Tränen gerührt“, erinnert sich Nils Ingensiep. Jetzt wollen die GfB-Verantwortlichen überlegen, ob sie einen zweiten Einsatz koordinieren können.

Prokurist Wolfgang Krause nahm die Anregung auf, versprach auch, sich um geeignetes Werkzeug zu kümmern, das vor Ort bitter nötig ist. Nils Ingensiep: „Werkzeug fehlt dort. Wir mussten uns auch erst welches organisieren.“ Davon, dass weiterhin helfende Hände in den vom Hochwasser heimgesuchten Gebieten gebraucht wird, sind alle fünf Helfer überzeugt: „Die Aufräumarbeiten werden sicher noch ein ganzes Jahr dauern.“

Organisiert wurde der Hilfseinsatz von Gesa Rieper, die bei der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung Maßnahmen für arbeitslose Jugendliche betreut, in der sie unter anderem Fahrräder reparieren oder Elektroteile recyceln.

Auch das Jobcenter unterstützte den Hilfseinsatz. Birgit Mölders, stellv. Geschäftsführerin: „Mich freut es zu sehen, wie sie sich für andere einsetzen.“ Es stimme sie zuversichtlich, dass die vier jungen Leute ihren beruflichen Weg bei so viel Einsatz finden werden.

Nun will man bei der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung den nächsten Einsatz koordinieren. Und vielleicht sind die vier jungen Leute dann auch wieder dabei.