Neudorf/Meiderich. .

Tom (11) blickt konzentriert auf das GPS-Gerät in seiner Hand. Die Kinder um ihn herum sind mucksmäuschenstill und warten gespannt. Tom hebt den Kopf, blickt sich um: „Da entlang“, sagt er entschlossen und zeigt an den Hochöfen vorbei auf die große Windmühle des Landschaftspark Nord. Kurze Zeit später suchen die kleinen Agenten im Schatten des Bauwerks nach einem weiteren Hinweis, der zur Auflösung des Rätsels der Ferienerholung des Neudorfer Vereins „Naturaktiv“ führen soll.

Eine ganze Woche gehen die 16 Steppkes im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren im Landschaftspark auf fiktive Verbrecherjagd. Sie suchen Hinweise und lösen Rätsel. Denn: Seit geraumer Zeit vergiften Unbekannte auf dem Gelände das Wasser und die Pflanzen. Allerdings mussten die Kinder zunächst einmal eine Agentenausbildung durchlaufen, um überhaupt eine Chance zu haben, die Übeltäter ausfindig zu machen.

Knifflige Rätsel

Zwei Tage lang übten sie klettern und den richtigen Umgang mit den GPS-Signalen, wovon je einer Dreiergruppe eines zu Verfügung steht. Außerdem machten sie sich mit dem Landschaftspark vertraut und erkundeten ihn. „Die vergangenen Tage waren echt toll“, sagt Nele (7). „Unsere Ausbildung war hart, aber jetzt sind wir auf alles vorbereitet“.

Trotz des Trainings mit den Ferienspaß-Gruppenleitern Anja Folgnanth und Stefan Melulis vom Neudorfer Verein „Naturaktiv“, ist die Aufklärung des Falles mehr als kniffelig. Zwar beherrschen die Kleinen den Umgang mit den GPS-Geräten perfekt, doch einige Hinweise sind schwer zu deuten: Mal finden sie seltsame Gedichte, mal Zahlenkombinationen. Die Jungen und Mädchen brauchen immer einen Moment, dann gelingt es ihnen jedoch die Gedichte zu interpretieren oder die Zahlenkombination zu entschlüsseln.

Langsam fügen sich die Hinweise zu einem großen Ganzen. Der Übeltäter hat es darauf abgesehen, die Umwelt komplett zu zerstören. Es ist Eile geboten. Und so hetzen die Agenten durch den Park. Schließlich finden sie eine Flasche mit Gift – sie untersuchen es und können so ein Gegenmittel entwickeln.

Immer wieder unterbricht allerdings der Zufall das Abenteuer. Die jungen Abenteurer finden ein Fuchsgerippe oder entdecken Schildkröten in einem Bach. „So etwas nehmen wir auf und erklären die Um- und Tierwelt“, sagt Anja Folgnanth. Das Geschick der Truppe bringt schließlich den Ganoven zur Strecke – und das Gegenmittel rettet den Landschaftspark.