Darauf ein „Renni räumt den Magen auf“ oder ein anderes Mittelchen gegen Sodbrennen. Das mag helfen, wenn einem mal ausnahmsweise nach zu viel Wein und fetten oder scharfen Sünden die Magensäure hochkommt. Ist das Sodbrennen, der so genannte Reflux, aber chronisch ist der Gastroenterologe oder gar der Chirurg gefragt.
Im konkreten Fall des nächsten WAZ-Medizinforums im Klinikum Duisburg am Mittwoch, 29. Juli, um 18 Uhr sind das die Chefärztin der Gastroenterologie Dr. Barbara Strey und Dr. Mark Lienert, Chefarzt der Allgemein- Viszeral und Thorax-Chirurgie. Sie sind die Referenten des Medizinforum zum Thema Sodbrennen, das um 18 Uhr im Hörsaal des Klinikums beginnt. Interessierte und Betroffene können sich ab sofort einen der kostenlosen Plätze sichern, Anruf unter 01802/404072 genügt.
Wie gesagt, in Einzelfällen helfen die frei käuflichen Mittel, wenn die Symptome des Sodbrennens spürbar werden, wenn eine vom Oberbauch aufsteigende brennende und schmerzhafte Empfindung hinter dem Brustbein stört, die unter Umständen bis zum Hals und dem Rachen ausstrahlt, oft zusammen mit saurem oder bitterem Aufstoßen.
Dann sucht sich Magensäure durch die Speiseröhre ihren Weg nach oben und reizt die Schleimhäute.Was viele nicht wissen: Auch gerade morgendliches Räuspern, Husten oder Heiserkeit können Folgen des Reflux sein. 20 Prozent der Asthmatiker sind auch refluxrank. Es ist wie so oft: Alkohol, Stress Rauchen, Übergewicht, ungesundes Essen können Sodbrennen verursachen.
„Zivilisationskrankheit“, nennt das Dr. Strey. Diese Faktoren schwächen den Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre und lassen die Magensäure dorthin aufsteigen, wo sie nicht hin soll. Bei vielen chronisch Kranken, die also mindestens dreimal die Woche Sodbrennen haben, liegt auch ein Zwerchfellbruch vor.
Dadurch sackt der Schließmuskel ab – auch ein möglicher Vorgang mit zunehmendem Alter ab 50 Jahren. Wegen des höheren Drucks im Magen hat die Säure dann freiere Bahn nach oben. In schweren Fällen schwappt die Magensäure bis in den Mundraum. Die beiden Chefärzte werden zunächst die konservativen Behandlungsmethoden vorstellen. Neben der Umstellung des Lebenswandels sind das Säurehemmer und Säureblocker, gerade letztere sollten allerdings nicht ohne ärztliche Kontrolle eingenommen werden, zu möglichen Nebenwirkungen bei Frauen gehört die Osteoporose. Wenn Medikamente nicht helfen, kommt der Chirurg Dr. Lienert zum Einsatz.
Er wird schließlich erklären, welche Operationsmöglichkeiten es gibt, unter andrem den Schließmuskel mit minimal-invasiven Eingriffen wieder in die Bauchhöhle zu heben, das Zwerchfell zu „reparieren“ oder den Schließmuskel mit einer Magenmanschette zu verengen.