Vor der Bürgerinformationsrunde zur umstrittenen Fällung der Platanen an der Mercatorstraße am morgigen Mittwoch kommt erneute Kritik von den Umweltschutzverbänden BUND und Nabu.
Beide Organisationen hatten am vergangenen Freitag ein verabredetes Gespräch mit Planungsdezernent Carsten Tum und dem Umweltdezernenten Ralf Krumpholz. „Von der versprochenen Ergebnisoffenheit konnte keine Rede sein. Das Planungsamt weicht keinen Millimeter von der beschlossenen Planung ab“ ziehen BUND-Sprecherin Karin Ciesla und der Nabu-Vorsitzende Jürgen Hinke ihr Fazit. Das Planungsamt habe lediglich vorgebliche „Zwangspunkte“ der Planung vorgestellt, die den Erhalt der Bäume unmöglich machten. Hierzu würden auch die Tiefgarageneinfahrt zum geplanten MD-Gebäude, ein Erker und ausladende Gebäudeteile gehören.
Prüfung des Bebauungsplanes
Das Planungsamt sei auch nicht bereit, mit „möglichen Investoren“ Eckpunkte zu vereinbaren. Nachbesserungen, „welche die Belange von MD oder anderen Investoren mit dem Willen breiter Teile der Bevölkerung vereinbar machen könnten“, seien kein „erklärtes Ziel“, gibt Ciesla ihre Einschätzung der Stadt-Position wieder. Danach habe die Stadt auch kein Interesse an einem Gespräch zwischen Multi-Development und den Umweltverbänden. MD hatte seinerseits jüngst betont, dass es für seine Planung nicht die Fällung der Bäume gefordert hatte.
Die juristische Prüfung des BUND zur Rechtmäßigkeit des B-Plans sei noch nicht abgeschlossen, so Ciesla weiter. Unabhängig davon kritisieren die Umweltverbände, dass an dem B-Plan erst nach der Offenlegung wesentliche Änderungen durchgeführt worden seien.
BUND und Nabu rufen zur Teilnahme an der Informationsveranstaltung am Mittwoch um 19 Uhr im Veranstaltungssaal im „Kleinen Prinzen“ an der Schwanenstraße 5-7 auf. „Bebauungspläne kann man ändern, alte Bäume, die einmal gefällt sind, sind nicht zu ersetzen“, heißt in dem Aufruf.