Daran, dass die Schulsozialarbeit bundesweit als ein Erfolgsmodell angesehen wird, bestehen kaum Zweifel. Zweifelhaft ist allerdings noch, wer sie zukünftig bezahlt. Finanziert wurden die Stellen für den Zeitraum von drei Jahren über das Bildungs- und Teilhabegesetz des Bundes. Während in anderen Gemeinden die ersten Stellen bald auslaufen, ist man in Duisburg noch in der glücklichen Lage, dass die Finanzierung bis zum 28. Februar 2015 gesichert sind, weil die Stadt später als andere Kommunen mit dem Projekt gestartet ist. Dezernent Thomas Krützberg: „Die Träger haben bis dahin Sicherheit.“

Die brauchen sie auch künftig, erklärt Karl-August Schwarthans (AWo-Integration), amtierender Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Duisburger Wohlfahrtsverbände. Denn: Die Schulsozialarbeiter sind keine Angestellten der Stadt, sondern der einzelnen Wohlfahrtsverbände wie Arbeiter-Wohlfahrt oder Caritas. Die Gehälter werden über die Stadt bzw. den Bund refinanziert. Der von den Grünen aufgestellten Forderung, jetzt Zeitverträge zu entfristen, erteilt Schwarthans eine ganz klare Absage: „Das Risiko kann kein Träger übernehmen. Wenn die Grünen dafür sind, sollen sie sich dafür einsetzen, dass es zu einer dauerhaften Finanzierung der Stellen kommt.“ Man könne doch die Stellen nicht jetzt entfristen und später betriebsbedingt kündigen, weil die Finanzierung ausbleibt. „Wir können aber sofort darüber reden, wenn die Weiterbeschäftigung finanziert wird“, so Schwarthans. „Und diese Finanzierung muss auskömmlich sein.“ Was bedeutet, dass sie neben den reinen Personalkosten auch Sach- und Overhead-Kosten berücksichtigt, die zum Beispiel durch die Personalverwaltung entstehen.

Auch Schwarthans sieht die Schulsozialarbeit insgesamt als Erfolgsmodell. Dass die Stellen bei den freien Trägern angesiedelt sind, hält er für besonders wertvoll, denn dies ermögliche leichteren Zugang zu anderen Hilfeformen. „Wichtig ist, dass sie flächendeckend ausgebaut wird.“ Noch könne nicht jedes Kind von der Schulsozialarbeit profitieren. Mit an vorderster Front setzt sich die NRW-Landesregierung dafür ein, dass der Bund die Schulsozialarbeit weiter finanziert. Der Bundesrat startete eine entsprechende Initiative. Vor allem in den Problemvierteln der Großstädte könnten die Schulen nicht auf die Sozialarbeit verzichten, erklärte Minister Guntram Schneider. „Wir stellen eine spürbare Verbesserung an den Schulen fest, wenn dort Sozialarbeit geleistet wird.“

Dass Mustafa Arslan, Ratsherr der Grünen, schon jetzt die Entfristung der Stellen forderte, fand Widerspruch in CDU-Kreisen. So sieht Bianca Seeger eher die grüne Schulministerin von NRW in der Pflicht: Es sei von Anfang an vereinbart, dass ab 2014 die Länder die Zuständigkeit für die Schulsozialarbeit übernehmen sollten.