In so einem Turm aus Papier steckt ganz schön viel Physik: Konstruiert einen ein Meter hohen, möglichst leichten Turm, der aber einen ein Kilo schweren Sandsack tragen soll. „Freestyle Physics“ ist der Name des Wettbewerbs, an dem sich rund 2000 Schüler beteiligen. Und Physik steckt hier in jedem Exponat – manchmal, ohne dass die Jugendlichen die einzelnen Formeln und Gesetzmäßigkeiten kennen. Ingesamt eine von sechs Aufgaben konnten sich die Nachwuchs-Physiker aussuchen.

Einen Turm haben die Jungen und Mädchen als Big Ben verkleidet, andere haben eine Origami-Variante gebastelt. Zugelassen waren allerdings nur handelsübliches Papier sowie Kleber. „Beim Flugzeugbau werden die Teile auch geklebt, dass ist natürlich ultra-leichter Klebstoff“, erklärt Dr. Andreas Reichert von der Universität Duisburg-Essen. Er hat die Veranstaltung gemeinsam mit rund 40 Studenten und weiteren Mitarbeitern organisiert. „Mittlerweile gibt es mehr Schüler, die ein Physikstudium anfangen, auch wenn nicht alle zu uns kommen“, weiß Reichert, dass sich das Engagement der Hochschule zum Semesterbeginn auszahlt. Über der einen oder anderen Aufgabe haben übrigens auch die Studenten gebrütet. Sie mussten nämlich alles ausprobieren.

200 Gramm im Durchschnitt

„Im Durchschnitt wiegen die Türme 200 Gramm“, hat Juror Prof. Axel Lorke mit einer handelsüblichen Küchenwaage herausgefunden. Die leichtesten bringen es hingegen auf knapp 30 Gramm. „Ich bin beeindruckt von der Ingenieurskunst der Schüler, die haben sich echt etwas einfallen lassen“, lobt Lorke. Besonders weit vorne sind die, die kaum Kleber verwendet haben, denn der wiegt viel.

„Leider ist der Turm einmal umgekippt, deshalb wissen wir nicht, ob die Konstruktion hält“, sagt Mariesol. Sie und die anderen finden den Wettbewerb toll – nicht nur, weil sie sich gerne mit kniffeligen Physik-Aufgaben beschäftigen, sondern auch, weil sie gerne im Team arbeiten. „Man musste ganz schön kreativ sein, um auf eine gute Lösung zu kommen“, betont Evelyn – und die anderen nicken. Ob die Mädchen allerdings später studieren möchte, wissen sie noch nicht. Die Uni, immerhin, finden sie spannend.