Das Problem stecke im Boden, rund um den Düsseldorfer Flughafen, nicht aber im Trinkwasser der Stadt Duisburg: Trotz eines seit Jahren bekannten Problems im Grundwasser und in den Böden des Düsseldorfer Nordens mit der krebserregenden Chemikalie PFT, gibt es nach Aussage des Technik-Vorstandes der Stadtwerke, Christof Schifferings, deswegen im Trinkwasser der Stadt Duisburg „keinerlei Beeinträchtigung.“ Damit weist Schifferings Medienberichte zurück, die von einer „Bedrohung für das Duisburger Trinkwasser“ berichtet hatten.

Rohwasserwerte unterdem Vorsorge-Wert

Seit über 80 Jahren bezieht die Stadt Duisburg ihr Trinkwasser aus dem Norden der Landeshauptstadt: aus den beiden eigenen Wasserwerken in Düsseldorf-Bockum und Düsseldorf-Wittlaer. Zwei von neun Brunnen des Wittlaerer Wasserwerkes in Kaiserswerth liegen nach Aussage von Thomas Oertel, dem Leiter der Wassergewinnung der Duisburger Stadtwerke, am Rande eines Gebietes, in dem vor sieben Jahren eine erhöhte PFT-Konzentration im Grundwasser festgestellt wurde. Oertel: „Festgestellt übrigens durch uns, durch die Duisburger Stadtwerke und der Unteren Wasserbehörde dann gemeldet!“ Doch die PFT-Konzentration im Rohwasser, das die Duisburger am Brunnen Kaiserswerth pumpen, sei (mit unter 0,1 Mikrogramm pro Liter) bereits „sehr gering“, unterhalb des so genannten „Vorsorge-Wertes“. Nach der Aufbereitung von Rohwasser zu Trinkwasser, mit Hilfe von Ozon und Aktivkohlefiltern, sinke die Konzentration dann auf absolut unbedenkliche Werte (von 0,02 Mikrogramm pro Liter). Kontrolliert werde dies durch staatliche Aufsichtsbehörden. Die beiden anderen Pumpstationen in Wittlaer-Wert und Wittlaer, wie auch das Wasserwerk Bockum, seien indes von PTF-Einflüssen komplett unbeeinträchtigt.

Etwa drei von insgesamt 10 Mio. Kubikmeter Trinkwasser aus Wittlaer und Bockum, die dann nach Duisburg geleitet werden, stammen aus der Pumpstation Kaiserswerth. Forderungen, dieses Pumpwerk sicherheitshalber abzustellen, weist Oertel zurück: „Wir müssen nicht das Pumpwerk stilllegen, sondern es muss der Schaden im Grundwasser beseitigt werden.“ Dennoch habe man sicherheitshalber zwei Stränge abgestellt, die Grundwasser aus Richtung Flughafen heran pumpen.

Denn mindestens vier Verursacherquellen befinden sich nach Beobachtung der Stadtwerke auf dem Gelände des Düsseldorfer Flughafens, eine fünfte liege außerhalb. PFT ist eine Chemikalie, die in Löschschaum vorkommt.

Von einer neuen „Welle“ , die auch auf die Brunnen der Stadt Duisburg zukäme, könne aber nicht die Rede sein. Oertel: „Es kommt sehr wenig an PFT-Belastung bei uns an, wir filtern es raus und liefern am Ende deutlich besseres Wasser ab, als man in Mineralwasserflaschen zuweilen antrifft.“