Duisburg.. Auf dem städtischen Friedhof in Neumühl findet in der kommenden Woche die erste Bestattung in einem Kolumbarium statt. Eine Urnenbestattung, die die Stadt bald auch im Süden und im Westen anbieten will.

Zwei große Würfel stehen auf dem Friedhof an der Fiskusstraße in Neumühl. Sie sind umrandet von einem Beet mit roten, perfekt geschnittenen Blumen und frisch geharkter Erde. Die beiden Quader sind Teil des ersten städtische Kolumbariums – ein Bauwerk zur Aufbewahrung von Urnen. Die erste Beisetzung ist kommende Woche.

Wenige Schritte entfernt entstehen Flächen für vier weitere Steinblöcke, die auch jeweils Platz für 96 Urnen bieten. Dort wühlen Bagger und Arbeiter mit Schippen in der braunen Erde. Wenn der Bau in einigen Wochen abgeschlossen ist, will man Blumen in drei anderen Farben einpflanzen, um die vier Elemente zu symbolisieren.

Trend zum Pflegeleichten

Die Hinterbliebenen müssen sich bei der Gestaltung um nichts kümmern. Für viele ein wichtiger Aspekt. „Der Trend geht zu Gräbern, die man nicht pflegen muss“, sagt Reinhold Adrian, Geschäftsbereichsleiter Grünflächen und Friedhöfe der Wirtschaftsbetriebe. Die Zeiten, als Angehörige Unkraut zupften und Blumen pflanzten, gehe vorbei.

Doch nicht nur die Angehörigen haben weniger Arbeit sondern auch Floristen, Grabpfleger und Steinmetze. Allerdings ist fraglich, ob die sich über den Trend zu Kolumbarien freuen. „Sicher gibt es für diese Gruppen etwas weniger zu tun, aber noch sind auch genügend Gräber da“, sagt Adrian. „Außerdem müssen Steinmetze auch hier die Namen der Verstorbenen eingravieren.“

Drei Anlagen geplant

Die Nachfrage nach Urnenplätzen sei groß auf dem Friedhof. Zwar seien die ersten beiden Quader und ihre 192 Plätze noch nicht vollständig vergeben, aber man rechne stark damit, dass es nicht mehr lange dauert. „Bis dahin stehen auch die anderen Kolumbarien, an denen jetzt noch gearbeitet wird“, ist sich Adrian sicher.

Zunächst entstehen drei Kolumbarien. Neben dem im Norden auch noch je eines im Süden und im Westen: Die Arbeiten haben auch auf dem Waldfriedhof in Wanheimerort und auf dem Friedhof Mühlenberg in Rheinhausen begonnen.

Wichtig sei den Planern in Neumühl gewesen, dass man die grauen Blöcke nicht einfach lieblos nebeneinander stellt. Daher sind je zwei Quader diagonal zu einander platziert. Das Beet soll bald üppiger aussehen: „Für den Winter planen wir Stauden“, erklärt Adrian. Für Besucher und Trauernde hat man genügend Bänke aufgestellt, damit sie nicht die ganze stehen müssen, sondern längere Zeit auf dem Ort verbringen können. Insgesamt kostet das Kolumbarium in Neumühl die Stadt knapp 90.000 Euro.